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Geistliche Hausapotheke

23.03.2020

Abends eine "Nachrichtensperre" einlegen

Zur inneren Ruhe finden

Meine Oma saß von Frühjahr bis Herbst gerne abends auf der Terrasse mit einem dankbaren Lächeln, die Hände im Schoß, und schaute auf ihren blühenden Garten. Heute in meiner Familie erlebe ich, dass der Abend weniger ruhig verläuft.

Oft wird der Fernseher angemacht, um noch die Nachrichten zu sehen. Die vielen Neuigkeiten entlasten mich nicht, sondern konfrontieren mich mit den Anforderungen, Krisen und Problemen. Da fällt es mir eher schwer, zur Ruhe zu kommen.

Wie schaffe ich es, am Abend einen Schritt zu verlangsamen und zu mir zu kommen? Wohin mit meinen Sorgen und Befürchtungen und all dem Ungelösten des vergangenen Tages? Da sind auf jeden Fall Gespräche mit Familienmitgliedern hilfreich.

Ein geistlicher Weg kann aber auch sehr gut helfen: Zum Beispiel, wenn ich vor dem Zu-Bett-Gehen innehalte. Ich gehe den Tag nochmal durch und bleibe vielleicht an dem hängen, was gut gelungen ist und freue mich daran. Ich danke Gott, dass er mir diese schönen Erlebnisse geschenkt hat.

Manchmal bewegt mich noch eine Begegnung. Ich spüre nach, welche Gefühle sich bei mir zu Wort melden. Dann mache ich mir bewusst, dass ich Gott alles sagen kann und meine Sorgen und Zweifel bei ihm am besten aufgehoben sind. In diesem Vertrauen versuche ich zu beten. Ich übergebe Gott, was mich unruhig macht und mich belastet.

Das Wort des Heiligen Augustinus: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir“ spiegelt auch meine Erfahrung wider. Gott will unser Ruhepol sein, inmitten der Krise, die uns beunruhigt und beschäftigt. Ich wünsche Ihnen viel innere Ruhe und Kraft!

Gern können wir in den Austausch kommen über Ihre Erfahrungen. 
Schreiben Sie mir: ggaertner(at)bistum-eichstaett(dot)de

Ihre Gudrun Gärtner, Religionslehrerin mit Gemeindeauftrag