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Geistliche Hausapotheke

07.06.2020

Das himmlische Kriseninterventionsteam

Seitenaltar in der Pfarrkirche St. Johannes d. T., Holzhausen

Gedanken zum Dreifaltigkeitsfest

In einer Dorfkirche am Starnberger See habe ich ein barockes Altarbild mit einer himmlischen Krisensitzung entdeckt: Da stecken Gott Vater und Jesus die Köpfe zusammen, über ihnen schwebt die Geist-Taube. Der Vater deutet mit dem Finger besorgt nach unten auf die Welt: da ist Schlimmes im Gange. Der Sohn zeigt auf sein Herz: die Liebe drängt ihn dazu, sich der Menschen in Not anzunehmen! Und dann treten Engel hinzu und legen Jesus das Kreuz in den Arm…

Natürlich weiß ich, was im 1. Gebot steht: „Du sollst dir kein Bild von Gott machen!“  Und trotzdem hat mir dieses  Bild (und sei es auch noch so menschlich-begrenzt!) geholfen, das Geheimnis Gottes und des heutigen Dreifaltigkeitsfests besser zu verstehen.

Unser Gott genügt sich nicht selbst. Er hat ein Interesse an seinen Geschöpfen und seiner Schöpfung. Es ist ihm nicht egal, wenn wir Menschen sie zugrunde richten. Wäre er ein Gott im griechischen Götterhimmel, so würde er sich zurücklehnen und genüsslich zuschauen, wie wir uns bekriegen und vernichten. Aber das hält er nicht aus. Die Liebe lässt ihn kreativ werden und er interveniert auf unnachahmliche Weise: er wird Mensch. Der Geist drängt ihn, das Äußerste zu geben: sein Leben, damit wir erlöst werden aus dem Kreislauf der Angst und der Bosheit. Damit es gut ausgeht für uns.

Diesem Gott kann ich gar nicht genug danken.
Es ist mir ein Bedürfnis, ihn zu ehren - zum Beispiel mit den altvertrauten Gebetsworten:

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist  
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.

Und ich möchte den dreifaltigen Gott mit meinem Leben ehren, indem ich den Weg der Nachfolge Christi  zu gehen versuche -  mit Gottes leidenschaftlichen Liebe zu den Menschen und angespornt durch seinen Heiligen Geist.  

Wenn Sie mögen: Schreiben Sie mir doch, was die Heiligste Dreifaltigkeit für Ihren Glauben bedeutet.
Welches Bild, welches Lied, welches Gebet hat Ihnen geholfen, sich diesem Geheimnis zu nähern?

Ihre Gemeindereferentin Irene Keil