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Geistliche Hausapotheke

15.04.2022

Das Leben hingeben - aus Liebe

Quelle: Pixabay, in: Pfarrbriefservice.de

Jesus sagt: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.“

Damit erinnert Jesus an ein innerstes Gesetz unseres Mensch-seins: Wir werden glücklich, indem wir glücklich machen. Eltern geben ihr Leben, ihre Zeit, ihren Wohlstand, ihre Wünsche dahin, um alles für ihre Kinder zu tun. Ehepartner opfern all ihre Energie, ihr bisheriges Leben, ihre Ansprüche und Wünsche, um ganz für ihren kranken Partner da zu sein. Immer wieder geben Menschen ihr Leben dahin. Sie tun es, weil sie darin einen Sinn sehen. Den Sinn erkennen sie in einem Menschen, den sie lieben.

Jesus aber ist weiter gegangen. Der Karfreitag zeigt uns Jesus, der völlig unschuldig brutal hingerichtet wird, dessen Leiden unvorstellbar groß gewesen sind. Der Karfreitag zeigt uns aber auch noch mehr. Er öffnet uns eine Tür zum Glauben, dass dies alles für uns geschieht, zu unserem Heil, zu unserer Heilung. Uns wird eine neue Perspektive geschenkt: dass Christus selbst es ist, der in jedem Menschen, besonders in jedem Leidenden und Sterbenden, lebt und anwesend ist. Dass er niemanden allein lassen will in den dunkelsten Stunden seines Lebens.

Das ist das innerste Geheimnis des heutigen Karfreitags, der uns den Gipfel der Barmherzigkeit Gottes vor Augen führt und gegenwärtig macht. Gott ist barmherzig, und was das bedeutet, zeigt uns Jesus, der Sohn Gottes, in seinem Leben, in seiner Verkündigung, in seinen Wundern, besonders aber auch in seinem Leiden und Sterben.

Christus ist der große Arzt, der uns Heilung schenkt. Seine Medizin sind nicht Pflanzenextrakte oder Pulver oder Pillen. Seine Medizin, die er gibt, ist seine Liebe, ist er selbst. Mit diesem Arzt an unserer Seite, ja in der Tiefe unserer Seele, ist uns schon jetzt die Rettung geschenkt.

Kaplan Rajesh Reddy Yeruva