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Geistliche Hausapotheke

10.10.2021

Das Leben und Wirken Jesu betetend betrachten

Pfarrkirche Maria am Hauch, Mosaik "Der freudenreiche Rosenkranz"

Der im Jahr 2013 verstorbene frühere Innsbrucker Bischof Reinhold Stecher bekannte einmal, dass er in seiner Zeit als Jugendlicher und junger Erwachsener zu den Rosenkranz-Distanzierten gehört habe. Als Kind und Jugendlicher habe er diese Gebetsform nicht gemocht – auch, weil dieses Gebet möglicherweise allzu zwanghaft verordnet wurde. Bischof Reinhold Stecher hat den Rosenkranz später schätzen gelernt, gerade auch in den Grenzerfahrungen seines Lebens: in der Einzelhaftzelle der NS-Zeit, im Schützengraben, in der Nachkriegszeit bei seinen Wanderungen in den Tiroler Bergen, in einer leeren Dorfkirche, auf einer Parkbank, und als er Älter wurde schließlich auf dem Krankenlager.

Viele Menschen – dazu zähle ich mich auch selbst – haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Aus einer zunächst ablehnenden Haltung gegenüber dem Rosenkranz, vielleicht aufgrund schlechter Erfahrungen, haben sie im Lauf des Lebens erkennen dürfen: Dieses Gebet hat mich auf dem Lebens- und Glaubensweg getragen und gestützt – in seiner Einfachheit, seiner Beschränkung auf das Wesentliche, seiner Ausrichtung auf die Heilige Schrift und im meditieren des Lebens und Wirkens Jesu in den einzelnen Rosenkranzgeheimnissen.

Wir dürfen dieses Gebet auch in Zukunft pflegen oder wiederentdecken und in die Betrachtung der Geheimnisse unseres Heiles neben unseren eigenen Anliegen auch die großen Anliegen von Kirche und Welt in unseren Tagen einschließen. Herzliche Einladung zu den Rosenkranzandachten im Oktober in unserem Pfarrverband, deren Zeiten Sie der jeweils aktuellen Gottesdienstordnung entnehmen können!

Ihr Pfarrer Michael Alberter