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Geistliche Hausapotheke

06.01.2023

Der Stern - das Buch - die Krone

Foto: Chantal & Ole, auf: unsplash.com

"Theologie in erzählender Form" will uns das heutige Fest bieten. Matthäus hat uns mit seinem Evangelium einen Hinweis für unseren Weg zu Christus gegeben: Hinweise, die in zeit-bedingter Einkleidung zeitlos gültig sind.

Der Stern 
Er hat den Weisen aus dem Morgenland den Weg gezeigt. Auch heute noch gibt es einen Weg zu Gott, zu Jesus Christus. Dieser Weg führt z. B. über die Wunder der Schöpfung, wie sie sich besonders am Sternenhimmel offenbaren.
Worüber können wir staunen?

Das Buch
Die Magier werden den Schriftgelehrten gegenübergestellt. Diese haben auch ein Wissen von Gott, und dieses Wissen ist präziser als das der Magier. Aber es ist ein Wissen aus "toten Buchstaben". Der Stern der Magier ist lebendig, er bewegt sich, er lockt, er verheißt Entdeckungen. Die Wahrheit der Schriftgelehrten ist dagegen so altehrwürdig in Büchern verschlossen, dass sie keinen mehr vom Stuhl reißt. Deshalb brechen die Schriftgelehrten auch nicht nach Bethlehem auf, sondern bleiben, wo sie sind.
Wie empfinden wir unsere Religion - als „Stern“ oder als Bücherweisheit?

Die Krone
Der Volksmund hat die Magier zu Königen gemacht. Zu einem königlichen Menschen gehört, dass er um seine Grenzen weiß und in Freiheit und Freude dem huldigt, dem er sein Dasein und seine Herrschaft verdankt. Das Gegenbild zu diesen frommen Königen ist König Herodes, der Inbegriff eines ichbezogenen und machtbesessenen Menschen. Dass ihm einer gegenübertritt, den er nicht beherrschen kann, erfüllt ihn mit Zorn und Schrecken.
Sehen wir uns als königliche Menschen? Wie zeigt sich das?

Pfarrer i.R. Ewald Scherr