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Geistliche Hausapotheke

10.07.2022

Der WARMherzige Samariter

Foto: Friedbert Simon, in: www.Pfarrbriefservice.de

„Der barmherzige Samariter“ - seine Geschichte, sein Gleichnis ist bekannt wie nur wenige andere Bibelgeschichten. Spätestens im Religionsunterricht in der Grundschule sind wir alle dem Räuberopfer und dem helfenden Mann erstmals begegnet - vielleicht auch erstmals dem etwas altertümlich daherkommenden Wort „Barmherzigkeit“.

Ich hörte damals vom „warmherzigen Samariter“. Nicht nur hinsichtlich des Klangs, sondern auch inhaltlich haben Barmherzigkeit und Warmherzigkeit viel miteinander zu tun. In Zeiten, die wir nicht mehr für möglich hielten in Europa, in Zeiten, in denen wir uns wegen des nahen Krieges Sorgen ums Heizen im Winter machen müssen, ist gerade diese Warmherzigkeit vonnöten.

„Der barmherzige Samariter“ ist ein Gleichnis, eine Bildergeschichte, die uns etwas veranschaulichen soll. Insofern stellt sie den helfenden Samariter als sehr intensiv Helfenden dar: als jemanden, der dem Gastwirt sogar noch Geld zur Pflege des Opfers dalässt - und mehr noch: sogar versichert, etwaig noch höhere Kosten zu übernehmen. Die meisten Bibelinterpreten gehen davon aus, dass der Samariter keinen finanziellen Mangel litt, er also eher unproblematisch die finanzielle Hilfe leisten konnte.In den aktuellen Krisenzeiten muss es aber gar nicht nötig sein, so umfassend zu helfen. Ein bisschen Warmherzigkeit an vielen Stellen dürfte genügen, unser Leben etwas schöner zu gestalten. Zum Beispiel ein freundliches Wort über den Zaun zum Nachbarn; jemandem mit nur einem Artikel an der Supermarktkasse den Vortritt lassen; nicht mosern, sondern konstruktive Kritik üben; ein helfender Handgriff. 

Gemeindereferentin Maria Asbach