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Geistliche Hausapotheke

24.06.2021

"Gott ist gnädig!"

Bild: Dorothée QUENNESSON in pixabay.com

Was es für eine Gnade ist, gegen jede Erwartung oder nach langem Wunsch Eltern zu werden, das können Eltern, die ohne Probleme schwanger geworden sind, vielleicht nicht recht nachvollziehen. So erleben es auch noch heute viele Paare, die sich Kinder wünschen - und so ist auch bei Elisabeth und Zacharias, die in den Augen ihrer Mitmenschen nicht mehr viel vom Leben zu erwarten haben.

Elisabeth ist zu alt für Kinder. Dem Engel Gabriel gegenüber, der ihnen die Geburt eines Kindes ankündigt, hat Zacharias Vorbehalte geäußert. Er kann sich eine Elternschaft nicht mehr vorstellen und verstummt auf das Wort des Engels hin. Und dann passiert das Unglaubliche: Elisabeth wird schwanger und gebärt einen gesunden Sohn, den Stammhalter. Der Fortbestand der Sippe und damit das Fortleben der Ahnen in der Erinnerung der Nachkommen ist nach jüdischer Vorstellung nun gesichert. Es erscheint nur logisch, dass das Kind nach seinem Vater und Großvater benannt wird.

Verständlicher Weise wundern sich Verwandten, als Elisabeth einen neuen Namen vorschlägt: Johannes - „Gott ist gnädig!“ - Zacharias, der nun wieder sprechen kann, bestätigt dies in prophetischer Rede. Die Namensgebung ist ein deutliches Zeichen, dass es mit diesen Jungen anders sein wird wie mit anderen Kindern: sein Name wird Programm sein für ein aufopferndes Leben für Gott.

Er hat die Gnade, Wegbereiter für Jesus sein zu dürfen. Durch sein Auftreten und seine Predigt wird er die etablierten und festgefahrenen religiösen Verhältnisse infrage stellen. Er löst Widerstand aus und erleidet Verfolgung. Sein Leben endet Jahre vor Christi Tod. Mit seinem Blut bezeugt er das Kommen des Messias und ist Vorbild für den sich erst noch findenden Jüngerkreis Jesu.

Lassen Sie uns doch in den unerwarteten, unscheinbaren oder manchmal schräg daherkommenden Erlebnissen unseres Lebens Anregungen für den Aufbruch im Heiligen Geist suchen. Nur so gibt es Fortschritt und Veränderung im Glauben.

Gerne komme ich mit Ihnen ins Gespräch.

Ihr Diakon Ulrich Wiechers

Texte vom Festtag