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Geistliche Hausapotheke

24.12.2022

Gott kommt uns entgegen - und wir?

Foto: Markus Weinländer, in: Pfarrbriefservice.de

Wir freuen uns, wenn uns jemand entgegenkommt. Er zeigt uns, dass wir ihm etwas wert sind. Er beschenkt uns und erfreut uns. Entgegen-Kommen – geht es darum nicht auch Gott zu Weihnachten, indem er Mensch wird? Er macht in seinem Entgegen-Kommen deutlich, dass er die Lust an uns nicht verloren hat, obwohl wir oft nicht nach seinem Willen leben.

Im Kind in der Krippe, in seinem menschgewordenen Sohn, macht er sich klein, um unser Leben groß zu machen. Statt uns das Fürchten zu lehren als allmächtiger Gott wegen unserer Untreue, begegnet er uns auf Augenhöhe. Indem er sein göttliches Leben mit uns teilt und diesen wunderbaren Schritt auf uns zu macht, sucht er einen Platz in unseren Herzen und Gedanken. Er will in uns wohnen und wirken, uns ermutigen, es ihm nachzumachen und Menschen zu werden in seinem Sinn. Menschen, die sich von seiner Menschenfreundlichkeit und Güte anstecken lassen und sie dorthin weitergeben, wo sie besonders nötig sind: zu denen, die auf der Suche sind nach dem wahren Leben, zu denen, die dringend Hilfe brauchen und verzweifelt sind, zu denen, die von Armut und Krieg heimgesucht werden. Wie Gott einmal sichtbar im Kind von Bethlehem auf die Erde kam, um die Welt nicht im Unheil versinken zu lassen, so kommt er jeden Tag auch heute  im Geist unsichtbar zu uns, um uns in seinen Heilsplan für die Welt einzubinden.

Seit jeher geht es Gott darum, dass in alles Dunkle dieser Welt sein Licht kommt, und seine Liebe zu den Menschen Nachahmung findet. Er sucht immer wieder nicht nur an Weihnachtstagen nach Händen, die dazu bereit sind, das, was sie empfangen haben, leuchtend weiterzutragen für mehr Frieden auf Erden. Heißen wir darum den Freudenboten willkommen, der Frieden ankündigt und Heil verheißt (vgl. Jes 52,7)! Die Bereitschaft, Gottes Sohn mit einem Willkommen zu empfangen und ihm dankbar entgegenzukommen, sollte unser Weihnachtsgeschenk an ihn sein.

Frohe Weihnachten wünscht Alois Ehrl, DK. i. R.