Zum Inhalt springen

Geistliche Hausapotheke

11.05.2025

Gottes Auftrag: Licht für die Völker sein

Bild: Dagmar Bendel, auf: Pfarrbriefservice.de

In der ersten Lesung des heutigen Sonntages finden wir folgende Aussage des Apostels Paulus über sich und die, die das Evangelium nach dem Tod Jesu den Menschen verkündeten: „ … so hat uns der Herr aufgetragen: Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein.“ (Apg 13, 47).

Das Licht der Welt, das die Völker erleuchtete, Christus selbst, kam in die Welt - das ist die Botschaft von Weihnachten (Joh 1,9) - und ging durch Leiden, Tod und Auferstehung zum Vater zurück – das ist die Botschaft von Ostern. 

Zu der Zeit, als Jesus die Botschaft Gottes unter denen verkündete, die ihn hören wollten, war seinen Anhängern klar: Er ist der Messias, der verheißene König, der Erlöser, der der neue Herrscher Israels werden sollte – und bestimmt der römischen Besatzung ein Ende setzen würde. Dann kam eine (kurze) Zeit, in der jeder glaubte, es gebe keinen Hirten mehr, der SEIN Volk leiten würde. Und doch wehte Gottes Geist und zeigte sich auf gewaltige Weise – das ist die Botschaft von Pfingsten, auf dessen Fest wir zusteuern.

Aber die Frage blieb – wer wird uns leiten, wer wird unser Hirte sein, der das Volk führt und in die Zukunft führt? Diese Frage war in den vergangenen Tagen wieder einmal ganz aktuell: die Sedisvakanz ließ die katholische Kirche ohne ein geistliches Oberhaupt zurück. Und wieder begannen die Diskussionen: Wird der „Neue“ - ein Konservativer, ein Liberaler, ein Volksnaher usw. sein?

Gott sei Dank handelt sich bei der Institution Kirche eben gerade nicht um ein Unternehmen im klassischen Sinn, dem es um die Umsetzung welcher wirtschaftlichen Zielvorgaben auch immer geht (z.B. Gewinnmaximierung, Klimaneutralität, ökologische abbaubar, Bio-zertifiziert etc.). Die Diskussion in den Medien verkennt mitunter die eindeutige Botschaft, die Jesu SEINEN Jüngern hinterließ, damals, bevor ER zum Vater zurückging: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“. (Joh 14, 16) 

Diese Botschaft ist heute noch so aktuell wie zu Lebzeiten Jesu, denn „Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit“( vgl. Heb 13, 8) und so auch SEINE Verheißungen. Sie gelten nicht nur für unseren neu gewählten Papst Leo XiV, für die Mitglieder des Konklaves, für die Bischöfe oder die Männer und Frauen, die ihr Leben ganz in den Dienst des Evangeliums gestellt haben. Diese Botschaft gilt für jeden Christen, für dich und mich. Gott sendet SEINEN Geist auf uns, damit wir Licht sein können für die, die uns anvertraut sind und für die, denen wir begegnen. Das ist SEIN Auftrag an uns – nehmen wir ihn an?!

Ihr Diakon Michael Sporrer