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Geistliche Hausapotheke

17.04.2022

Halleluja - Jesus lebt!

Foto: Sr. Jutta Gehrlein, in: Pfarrbriefservice.de

„Wie kann es sein, dass jemand der tot war, wieder lebt?“ , fragen mich Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht. Ich kann es nicht erklären. Es bleibt unglaublich, aber für uns Christen ist es wahr. Alle großen Weltreligionen glauben an ein Leben nach dem Tod. Die Funde in Gräbern früherer Völker, wie der Germanen, zeigen, dass schon in den ersten Tagen der Menschheit den Toten Waffen oder andere Dinge mitgegeben wurden für deren Leben nach dem Tod.

Kinder gehen häufig ganz fest und natürlich davon aus, dass verstorbene Familienangehörige bei Gott im Himmel sind. Jugendliche und Erwachsene hinterfragen dies stärker.

Im Evangelium dieses Ostersonntags (Joh 20, 1-9) fällt mir der eine Jünger auf (Vers 8), der ins Grab hineinging, die Leinenbinden sah und glaubte. Im Satz danach heißt es, dass die Jünger noch nicht verstanden, dass Jesus auferstehen müsse. Darin finde ich einen Hinweis, dass der Jünger trotz des Sehens nicht verstand was passiert war, sondern im Glauben erfasste, dass Jesus auferstanden war. Er sieht mit den Augen des Glaubens auf das offene, leere Grab, die Leinenbinden und das Schweißtuch.

Der Vorgang selbst und die Frage, wie die Auferstehung funktioniert, bleibt unserem Verstand verschlossen, aber im glaubenden Vertrauen, dass Gott die Kraft hat, Jesus und jeden Menschen aus dem Tod ins Leben zu holen, können viele die Osterbotschaft annehmen. Gott schenkt uns Leben in Fülle, so hat Jesus uns verkündet. Jesus selbst ist auferstanden und lebt!

Welche Erfahrungen können uns stärken, dass diese unglaubliche Botschaft für uns zur Glaubenswahrheit wird?  Wer die biblischen Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament so liest, dass er an den lebensspendenden und rettenden Gott glauben kann, wird sich leichter tun, an die Auferstehung zu glauben. Wer selbst erlebt hat, dass sich das eigene Leben verändert, wenn ein Mensch sich Gott anvertraut, der wird eher glauben können, dass Gott aus dem Tod zu neuem Leben errettet. Wer die Karwoche, die Osternacht und die Ostergottesdienste mitfeiert, erlebt mit allen Sinnen mit, wie Christus, das Licht mit seiner Liebe und Wärme unser Leben reich macht.

Ich lade Sie ein, auf dieser Spur weiterzugehen, die eigene Hoffnung besonders in diesen unruhigen Zeiten auf Gott zu setzen und die Osterfreude in Ihr Herz einzulassen und zu teilen. Frohe Ostern!

Ihre Gudrun Gärtner, Religionslehrerin mit Gemeindeauftrag