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Geistliche Hausapotheke

24.03.2020

Kontrolle abgeben - in Gottes Hände

Mich trösten lassen von einem Psalm

Die Welt hält den Atem an – was ist passiert? Lang geplante Termine lösen sich in Luft auf oder rücken in weite Ferne, lieb gewordene Gewohnheiten sind auf einmal nicht mehr möglich, die Begegnung mit Freunden hat Pause.

In dieser Zeit, in der wir gezwungen werden, unseren Alltag zu überdenken, haben wir auch wieder neu die Chance, Wichtiges von Unwichtigem (neu) unterscheiden zu lernen. Dort, wo auf einmal Arbeitsplätze und ganze Firmen auf dem Spiel stehen, wo Kinder auf einmal mehr Zeit haben und brauchen – gerade da hilft mir ein Zuspruch aus Psalm 91:

https://www.bibleserver.com/EU/Psalm91

Gott spricht es unumwunden aus: Ich weiß, dass ihr Angst habt vor dem, was ihr erlebt. Aber es gibt einen Ausweg aus jeder Situation, wie wir den Pfeilen der Not und der Angst ausweichen können: vertraut mir ganz euer Leben an. Lasst mich jede Sekunde eures Lebens euer Begleiter sein. Gebt eure gewohnte „Kontrolle“ über den Alltag in meine Hand – ich verlasse euch nicht, ich behüte euch!

Das Foto habe ich vor drei Jahren in der Schweiz im Rhonetal aufgenommen. Ein langgezogenes Tal, das kaum enden wollte, links und rechts begrenzt durch Hügelketten, bei aller Saftigkeit der Wiesen irgendwie trostlos – geht es uns gerade nicht auch so?

Und auf einmal ist er da – dieser Moment, wo im Brechen der Sonne in einem Wasserstrahl ein Regenbogen entsteht – und die Endlichkeit und Begrenztheit bricht auf – ganz plötzlich. Die Schönheit der Farben und des Augenblicks kommt zum Vorschein, ungefragt, einfach so – und die Welt um uns herum verändert sich, wird kraftvoll und neu.

Das ist die Botschaft des Psalms und des Bildes: Gott ist da, auch wenn wir ihn nicht sehen. Diese Zeit ist eine Chance für jeden von uns, loszulassen und sich geborgen zu wissen unter den Flügeln Gottes. Vertrauen wir IHM unser Leben an – vertrauen wir darauf, dass ER uns in einem einzigen Moment wie der Regenbogen die Welt mit neuen Augen sehen lässt.

Es ist eine große Herausforderung, die „Kontrolle“ abzugeben und in Gottes Hände zu legen.
Wie ergeht es Ihnen damit?

Schreiben Sie an msporrer(at)bistum-eichstaett(dot)de

Eine behütete Zeit unter Gottes Segen wünscht Ihnen
Ihr Diakon Michael Sporrer