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Geistliche Hausapotheke

21.06.2020

"Im Kraftfeld Gottes"

Gedanken zum Goldenen Priesterjubiläum von P. Tadeusz Majszyk CSsR

Das Kraftfeld eines Magneten kennen wir aus der Physik. Der Magnet zieht Körper an und gibt ihnen eine Richtung. Können wir nicht auch von einem Kraftfeld Gottes sprechen? Die Berufung von P. Tadeusz Majszyk hat wohl in so einem Kraftfeld Gottes ihren Ursprung: Im Aufwachsen in einer gläubigen Familie, in der aktiven Teilnahme am Leben seiner Heimatpfarrei, im guten Kontakt mit Priestern und Ordensleuten. Durch das Eingebettetsein in solchen Kraftfeldern Gottes fühlte er sich angezogen zu einer besonderen Aufgabe in der Kirche. In ihm wuchs die Erkenntnis: Mich braucht Gott als Priester, als Ordensmann. Ich will Gott und den Menschen dienen und dorthin gehen, wohin mein Orden mich sendet und wo ich gebraucht werde. Ein Glücksfall und großes Geschenk für uns im Pfarrverband, dass P. Tadeusz in jungen Jahren das Ja wagte zu diesem Weg, und dass ihn vor 31 Jahren seine priesterliche Laufbahn zu uns führte.

Dankbar schaut P. Tadeusz zurück auf 50 Jahre priesterlichen Wirkens, das er im Sinn seines Primizspruchs verstand: „Ich will dich rühmen, o Gott; aus ganzem Herzen; für dich, du Höchster, will ich singen“ (Vgl. Ps 9,3). Es ging ihm nie um sein Prestige, um eine besondere Stellung als Hochwürden.

Ähnlich wie der Apostel Paulus im Brief an seinen Schüler Timotheus kann der Jubilar im Blick auf die vergangenen Jahre bekennen: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten“(2 Tim 4,7). Die Nachfolge Christi im Priester- und Ordensleben gleicht ähnlich wie bei Paulus zu allen Zeiten einem Kampf. Er ist zu führen gegen die eigenen Schwächen, gegen die religiöse Gleichgültigkeit der Umgebung, gegen den Zeitgeist, für den das Haben mehr zählt als das Sein, das Macht-Ausüben mehr als das Dienen. Zu diesem „guten Kampf“ gehört, zeitlebens sich immer wieder zu entscheiden für die Werte, die bei Gott zählen und für sie einzutreten.

„Den Lauf vollendet“ hat nicht nur Paulus. Auch wenn P. Tadeusz immer noch priesterlich unterwegs ist – als Seelsorger in St. Elisabeth, in unserem Pfarrverband, in der polnischen Mission und darüber hinaus -,  kommt absehbar auch auf ihn das Ende seiner aktiven Zeit als Priester zu. Selbst nach50 Jahren geht er noch mit Freude und Eifer den Weg, auf den Gott ihn gerufen hat. Wie der Apostel Paulus kann auch P. Tadeusz sagen: Ich habe „die Treue gehalten.“

In der unermüdlichen Arbeit für Gott und die Menschen, konnte der Jubilar bisher erfahren, was Paulus im Brief an Timotheus als Lohn für alle Mühsal in diesem Dienst beschreibt: „Der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft“ (2 Tim 4,17).

Wir wünschen dem Jubilar im Blick auf sein 50jähriges Priesterjubiläum, dass er im Kraftfeld Gottes und weiterhin von dorther mit viel Freude, Segen und Erfüllung in seinem priesterlichen Dienst beschenkt wird. Zugleich sagen wir ihm von Herzen „Vergelt’s Gott“ für sein langjähriges beispielhaftes priesterliches Wirken zur Ehre Gottes und zum Segen für uns.

Alois Ehrl, DK i. R.