Zum Inhalt springen

Geistliche Hausapotheke

18.04.2025

Dem Geheimnis der Rettung auf der Spur

Bild: Daniel Wanke, in: Pfarrbriefservice.de

An diesem Tag des Gedenkens an das Leiden und Sterben Jesu begeben wir uns auf die Spur des Geheimnisses der Rettung aus Leid und Tod.

In der Feier der Karfreitagsliturgie erfahren wir zunächst, was Christsein heißt: Daran glauben, dass Jesu Weg ans Holz des Kreuzes kein Holzweg war. In der Passionsgeschichte des Apostels Johannes wird deutlich, dass nur die Macht der Liebe den Kreislauf des Bösen in Form von Lüge, Unrecht, Hass und Gewalt durchbrechen kann.

Dann erinnert die Liturgie uns, die wir uns zu Jesus Christus bekennen, weiter daran:  Wer in seinem Geist zu leben versucht, kann nicht einfach hinnehmen, dass das bittere Schicksal Jesu noch heute viele Menschen ereilt. Dreimal werden wir aufgefordert: „Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen!“ Wir können uns nicht heraushalten aus dem Leid und dem Bösen, das um uns herum geschieht. Handeln gegen das Leid ist angesagt.

Und noch einen dritten Gesichtspunkt macht uns die Liturgie deutlich: Christsein heißt auch: „Davon überzeugt sein, dass Beten notwendig ist und Not wenden kann." Die großen Fürbitten sind Zeichen dafür, dass wir von Gott Hilfe erwarten angesichts von Leid und Kreuz heute, gegen das wir uns ohnmächtig erleben. Wir dürfen Gott bedrängen um Hilfe, wo nicht wir, aber wenigstens Er schlimme Erfahrungen zum Guten wenden kann.

Diese drei Kennzeichen des Christseins könnten wir aus der heutigen Liturgie mitnehmen, um dem Geheimnis unserer Rettung aus Leid und Tod auf der Spur zu bleiben und daraus Kraft für unseren Lebensweg und für unsere Passion zu suchen, die irgendwann einmal auch auf uns zukommen wird.

Einen gesegneten Karfreitag wünscht Ihnen 

Alois Ehrl, Domkapitular i. R.