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Geistliche Hausapotheke

05.04.2020

Male mit am Palmsonntagsteppich

Foto: M. Villarreal

Palmsonntagsteppich Maria am Hauch

Gedanken zum Palmsonntag

Unter normalen Umständen hätten sich heute viele von uns auf den Weg gemacht, um an der Feier des Einzugs Christi in Jerusalem teilzunehmen. Wir hätten als Gottesdienstgemeinde mit den Palmbüscheln in den Händen hingewiesen auf den Teppich aus Palmzweigen und Kleidungsstücken, den die Menschen in Jerusalem für Jesus bei seinem Einzug in die Stadt ausgebreitet hatten (vgl. Mt 21,1-11).

Heute sind wir darauf verwiesen, den Palmsonntagsteppich selbst zu malen. Wörtlich genommen haben das schon viele Kinder, Jugendliche und Familien unseres Pfarrverbandes mit der Gestaltung der Palmsonntagsteppiche vor unseren drei Pfarrkirchen.

Den Palmsonntagsteppich kann ich aber auch geistlich malen.

Wie wäre es, heute einen Sparziergang in die Kirche zu unternehmen und einen gesegneten Palmzweig mitzunehmen, um diesen zuhause ans Kreuz zu heften? Der Palmzweig am Kreuz deutet schon zu Beginn der Karwoche auf Ostern hin. Mit den grünen Zweigen am Kreuz wird aus dem Zeichen des Todes ein Zeichen für den Sieg Jesu über den Tod.

Wie wäre es, heute die Passion zu lesen, um mich zu erinnern, dass dem Jubelruf am Palmsonnntag bald der Ruf nach Kreuzigung folgt? Wie wäre es, den Palmsonntag mit dem Gebet des Kreuzwegs aus dem Gotteslob (GL 683) geistlich zu begehen und damit die Karwoche zu eröffnen? Bei der Betrachtung des Leidens Jesu wird mir deutlich, dass das Leid zum Leben gehört. "Auch wenn Jesus keine Antwort auf die Frage nach dem Warum gibt, gibt er doch eine Antwort auf das Leiden selbst: Sie heißt Mit-Leid. Er leidet selbst. Er leidet mit allen Menschen, die leiden müssen. Er hört ihr Leiden. Im Leiden ist er da." (Mathias Kugler)

Schreiben Sie mir gerne, wie Sie Ihren Palmsonntagsteppich malen.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Palmsonntag und grüße Sie herzlich!

Ihr Pfarrer Michael Alberter