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Geistliche Hausapotheke

11.06.2020

„Mein Fleisch ist wirklich eine Speise!“

Gedanken zum Fronleichnamstag

Liebe Schwestern und Brüder im Herrn,

endlich wieder ein Feiertag! Ich liebe das wahrscheinlich genauso wie Sie! Donnerstag frei zu haben, ist einfach super. Schon beginnt das Wochenende - dieses Mal wegen Fronleichnam!

Warum aber hat ein Fest mit einem derart seltsamen Namen so einen Status? Fronleichnam bedeutet aus dem Mittelhochdeutschen übersetzt „Leib des Herrn“ und trifft somit genau den Kern des Festes. Es geht um den Leib unseres Herrn Jesus Christus. Er hat seinen Leib hingegeben am Kreuz, das wissen wir. Aber er tat es nicht, ohne ihn zuvor für alle kommenden Generationen zu bewahren, indem er Brot nahm und sprach: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“(Lk 22,19) Das ist ja ziemlich unvorstellbar. Ein Mann nimmt Brot zur Hand und behauptet, dass das sein Leib wäre und somit etwas, das man essen könne.

Ich möchte heute mit Ihnen eine etwas unbekanntere Bibelstelle teilen, in der uns Jesus aber sein festes Wort gibt, dass es genauso ist, wie er sagt. Er spricht in Johannes 6,55: „Denn mein Leib ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank.“ Auf diese Worte hin verlassen ihn einige seiner Jünger, weil sie meinen, er sei verrückt geworden. So könnte es uns auch gehen. Doch dürfen wir beginnen zu begreifen, dass Liebe der Grund ist für diese Worte. Jesus liebt uns so sehr, dass er uns auf diese Weise näher kommen will, als irgendjemand es könnte.

Heute tragen wir traditionell den Leib Jesu in die Straßen. Er will damit noch einen Schritt weiter in seiner Liebe gehen. Denn Fronleichnam bedeutet, dass Jesus in unsere Lebensrealität hineintreten will; uns besucht in den Straßen. Ich lade Sie ein, das zu genießen. Jesus will auch Sie besuchen!

Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Feiertag!

Herzlich, Ihre Sophia Biedermann, Pastorale Mitarbeiterin