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Geistliche Hausapotheke

22.03.2020

Mir die Augen öffnen lassen

Gedanken zum Sonntagsevangelium

Anfang der Woche haben sich die leitenden Pfarrer der beiden Nürnberger Dekanate getroffen, um über die Folgen der Coronakrise für unsere Pfarreien zu beraten. Die Pressesprecherin der Katholischen Stadtkirche Nürnberg, Elke Pilkenroth, war auch dabei. Sie hat uns den Rat gegeben, in der derzeitigen Lage unsere Redeweise zu überdenken. Von vielen Seiten, auch im kirchlichen Bereich, höre man derzeit die Worte „fällt aus“, „gestrichen“ oder „geschlossen“. Frau Pilkenroth hat uns den Vorschlag unterbreitet, die Perspektive zu wechseln und zu formulieren: „Wir sind für Sie da!“. Und sie hat Recht.

Auch wenn derzeit viel Gewohntes, Vertrautes und Liebgewonnenes nicht möglich ist: unsere Kirchen sind weiter offen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pfarrbüros und in der Pastoral sind für die Menschen da, noch mehr als es im „Normalbetrieb“ möglich ist.

Dieser Hinweis der Pressesprecherin hat mir buchstäblich die Augen geöffnet. Mir wurde klar, dass wir die Blicke auf das lenken müssen, was sich gerade an kreativen Dingen entwickelt, was aufblüht. So ist der Satz „Wir sind für die Menschen da!“ zum Leitwort unseres derzeitigen Handelns geworden. Und ich glaube, auch in dieser Situation spüren wir das Wirken Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes.

Ich schlage Ihnen vor, das Evangelium des heutigen Sonntags von der Heilung des Blinden zu lesen. Sie finden es in der Bibel im Johannesevangelium, Kapitel 9, Verse 1 bis 49 oder im Internet.

Wurden Ihnen schon mal in irgendeiner Situation, in einem Gespräch, beim Lesen eines Textes oder in anderen Momenten die Augen geöffnet? Was hat sich in Ihnen und mit Ihnen verändert durch diesen plötzlichen Perspektivenwechsel?

Schreiben Sie es mir: malberter(at)bistum-eichstaett(dot)de

Ihr Pfarrer Michael Alberter