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Geistliche Hausapotheke

06.01.2021

Segen bringen - Segen sein

B. Ochs (Kindermissioswerk) in: Pfarrbriefservice.de

Mein Herkunftswörterbuch verrät mir: das Wort „Segen“ geht zurück auf das lateinische „signum“ (Zeichen). Ein römischer Legionär würde sofort an ein Feldzeichen denken. Das bot ihm Orientierung im Schlachtgetümmel, hier war das Befehlszentrum und der Sammelpunkt. Gelang es dem Feind, das „signum“ zu erbeuten, war die Moral der Truppe am Boden und der Kampf so gut wie verloren.

Vor diesem Hintergrund verstehen wir, dass Jesus ein „signum“ für seine Jünger*innen war. An ihm fanden sie Orientierung - und wurden im wahrsten Sinn des Wortes „kopflos“, als ihnen der Tod (der schlimmste aller Feinde!) ihren Meister raubte. Aber sie hatten die Rechnung ohne Gott gemacht. Der erweckte Jesus vom Tod und ließ ihn neu erstehen als Mitte seiner Jünger*innen, als „signum“, zur Orientierung - was für ein Segen!

Warum ich das zu dieser (Kirchen-) Jahreszeit erzähle? Weil die österlichen Erfahrungen Glanz geworfen haben auf die Kindheit Jesu. Das Matthäusevangelium erzählt, dass Sterndeuter (wir würden heute sagen: Wissenschaftler, die Regierende beraten) aus dem Osten zur Krippe kommen, mit ihren Völkern „im Gepäck“, Orientierung suchend: Wer verdient unser Vertrauen; wer kann uns vor dem Tod retten? (..den auch der bestorganisierteste Staat nicht besiegen kann...) - Mit ihrer Huldigung zeigen die Weisen: in diesem Kind, in Jesus Christus, liegt Segen für alle Völker!

Nichts anderes verkünden die Sternsinger*innen, deren Zuruf wir in diesem Jahr besonders nötig haben: Dieser Jesus verdient euer Vertrauen, der ist euch ein Segen! - Und er lädt euch selbst ein, ein Segen für andere zu werden: ein fester Halt, Ermutigung und Orientierung!

Dankbar für alle, die in diesen Zeiten Segen bringen und Segen sind - 
Ihre Gemeindereferentin Irene Keil