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Geistliche Hausapotheke

25.12.2024

Verkünder der Frohen Botschaft

Bild: Christian Schmitt, in: Pfarrbriefservice.de

Als Christus geboren wurden, verkündeten Engel die Ankunft von Gottes Sohn auf der Welt. Neben den Engelchören, die da am Stall von Bethlehem das Halleluja des Himmels und des ganzen Erdkreises anstimmten, kamen einige Engel auch zu denen, die in dieser heiligen Nacht ihre Pflicht taten und ihre Herde bewachten – zu den Hirten. Dort war es bis zu diesem „Engels-Auftritt“ der ganz normale Alltag – Schafe versorgen und gegen wilde Tiere verteidigen.

Unser Alltag ist ähnlich: Kinder „bewachen“, Familie und sich selbst versorgen, im Beruf seine Aufgaben erledigen, gegen Anfeindungen von außen und Widrigkeiten des Lebens ankämpfen … Und inmitten dieses Alltagsgeschehens die Botschaft der Engel, die schon der Prophet Jesaja voraussagte (vgl. Jes 9, 5): "Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt!" Er wird die Herrschaft übernehmen. "Man nennt ihn 'Wunderbarer Ratgeber', 'Starker Gott', 'Ewiger Vater', 'Friedensfürst'."

Für die Hirten ändert sich mit dieser Botschaft alles: Sie vernachlässigen sogar ihren Beruf, lassen ihre Schafe zurück, eilen nach Bethlehem, um zu sehen und zu glauben. Sie werden die ersten (menschlichen) Verkünder der heilsbringenden Botschaft für sich selbst – und für diejenigen, denen Sie diese Nachricht verkündigten.

Und was ändert sich für die, die diese für den Verstand unbegreifliche Nachricht, dass Gott Mensch geworden, nicht hörten, (bisher) nicht hören konnten oder nicht im Glauben annehmen konnten (oder die das als Gerücht abtaten)? Nichts. Gar nichts. Keine neue Perspektive, keine lebensverändernden Impulse. Weihnachten bleibt wie jedes Jahr: Lichter, Bäume, Glühwein, Adventsmärkte, Geschenke … – äußere Zeichen einer nicht (mehr) verstandenen, nicht im Herzen getragenen Botschaft.

Uns Christen erwächst aus Weihnachten ein Auftrag: Erzählt es weiter! Erzählt die Botschaft der Engel und der Hirten weiter, dass Gott für jeden Menschen Mensch wurde, um ihn zu begleiten, zu trösten, ihm seine Einsamkeit zu nehmen, ihm Sinn und Ziel seines Lebens zu schenken. Gott braucht Boten wie damals – begeisterte, glaubende und glaubhafte „Christus in sich Tragende“, die denen, für die sich an Weihnachten bislang nichts änderte, eine Botschaft der Hoffnung und des Friedens zu bringen.

Was wäre, wenn jeder von uns sich als „Weihnachts-Auftrag“ für 2025 wenigstens einen Menschen vornähme, dem er von seinem Glauben erzählt und damit diese Weihnachtsbotschaft in das Herz eines anderen einpflanzte, damit Gott in ihm Veränderung herbeiführen kann. Was wäre das für ein Geschenk, Menschen zu Gott führen zu dürfen!

Das ist mein Wunsch für das neue Jahr – dass wir gemeinsam Gottes Liebe zu den Menschen verkünden, die so viel mehr ist als der bloße äußere Schein von Weihnachten!

Diakon Michael Sporrer