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Geistliche Hausapotheke

17.07.2022

​​​​​​​Von unerwarteten Gästen und großzügigen Gastgebern

Bild: Martin Manigatterer In: Pfarrbriefservice.de

Ist Ihnen das auch schon passiert, dass Sie so richtig herzlich empfangen und bewirtet wurden - und das, obwohl Sie nicht angemeldet waren?

Besonders ist mir ein Besuch einer Missionsstation in Tansania im Gedächtnis geblieben: Gegen Mittag kamen wir dorthin und wurden von unserem Begleiter Pater Steven als Familienmitglieder von Pater Romanus vorgestellt, der die Station vor ca. 30 Jahren erbaut hatte.

Pater Steven hatte uns vorgewarnt, dass es nur Ugali (Brei aus Maismehl) geben würde. Doch als wir kamen, wurde der Brei schnell weggeräumt. Wir bekamen erst mal eine ausgedehnte Führung durch die Missionsstation und dann Tee und Kaffee vorgesetzt. Dann war das neue – aufwändige – Mittagessen für uns fertig und ein Läufer brachte gekühlte Getränke aus dem Nachbarort.

Der Hausherr fühlte sich durch unseren Besuch geehrt; deswegen hatte er sich in Unkosten gestürzt und uns etwas Besonderes zum Essen vorgesetzt. Für ihn waren wir mehr als nur Besuch: Familienangehörige seines verstorbenen Freundes.

So ähnlich war es auch bei Abraham: er sieht MEHR in seinen Gästen. Er behandelt sie mit aller Ehrerbietung. Er spricht sie an wie seinen Gott: „Mein Herr, wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, dann geh nicht vorüber!“ Er gibt das Beste, was er hat – ohne irgend etwas zu erwarten.

Letztendlich wird er als Gastgeber reich beschenkt: er bekommt etwas, was er schon nicht mehr erträumte: den lang ersehnten Nachkommen.

Vielleicht kennen wir das: wir investieren viel und vielleicht sogar alles - ohne zu wissen, ob sich das lohnt. Doch die Begegnung mit Gott entschädigt uns um ein Vielfaches. Wir dürfen ihn als Bereicherung, als „Schatz“ unseres Lebens erfahren. -  Ist das auch Ihre Lebens- oder Glaubens-Erfahrung?

Gerne komme ich mit Ihnen ins Gespräch.

Ihr Diakon Ulrich Wiechers

 

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