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Geistliche Hausapotheke

25.03.2020

Wenn Pläne über den Haufen geworfen werden...

Von Maria Offenheit lernen

Wer weiß, wie sich Maria ihre nähere Zukunft vorgestellt hatte - vielleicht planten Josef und sie schon die Hochzeitsfeier, besorgten Stück für Stück das Nötige für den gemeinsamen Haushalt und träumten von einem beschaulichen Leben in Nazaret?

Und dann kam alles anders. Das Evangelium vom heutigen Festtag erzählt, dass ein Engel Maria eine  Nachricht bringt, die alle Pläne über den Haufen wirft: ein Kind soll sie bekommen, den „Sohn des Höchsten". Von Josef, von Hochzeit, von Familiengründung ist mit keinem Wort die Rede.

Mir imponiert, wie Maria in dieser Situation reagiert: nicht mit Panik oder mit Abwehr, sondern mit Nüchternheit und Offenheit. Sie fragt: „Wie soll das geschehen?“ und bekommt zur Antwort: “Heiliger Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten.“ 

Eine Zumutung ist das, ja. Aber auch eine starke Zusage. Der Gottesgeist ist mit im Spiel und an Kraft dafür wird es nicht mangeln. So kann Maria ihr Ja zu Gottes Plänen sagen, die ihre eigenen auf unvorstellbare Weise übersteigen.

Heute - am Fest der Verkündigung des Herrn - schaue ich staunend und dankbar auf Maria. Sie macht mir Mut, mit Nüchternheit und Offenheit auf die Herausforderungen dieser Tage zu reagieren.  Auf einem zeitgenössischen Verkündigungsbild in der Steiner Kirche St. Albertus Magnus reckt Maria dem Boten Gottes die offenen Hände hin. So konnte - und kann auch in diesen Tagen - neues Leben wachsen…

Welche(n) Ihrer Pläne hat die Corona-Pandemie über den Haufen geworfen?
Welchen Umgang damit haben Sie gefunden?
Ist vielleicht mittlerweile etwas ganz unerwartet gewachsen?

Teilen Sie gern Ihre Erfahrungen mit mir!

Herzliche Grüße,
Ihre Gemeindereferentin Irene Keil

PS: Die Werktagskapelle von St. Albertus Magnus mit dem Gemälde von Marika Popovits ist offen zugänglich (Eingang durch die Kirche, dann vorne beim Taufstein links). Dort können Sie vor dem Original verweilen.