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Geistliche Hausapotheke

08.08.2021

Wer glaubt, hat das ewige Leben (Joh 6,47)

Erstkommunion 05. Mai 2019 in Maria am Hauch

Wenn ich das heutige Evangelium lese, dann kommt mir ein Satz des hl. Thomas von Aquin in den Sinn, der einmal gesagt hat: Die Gnade setzt die Natur voraus und vollendet sie.

Wer glaubt, hat das ewige Leben. (Joh 6,47) Dieser Glaube an den dreifaltigen Gott fliegt mir nicht automatisch zu. Das sehe ich auch an der Reaktion der Menschen, die Jesus in Kafarnaum zuhören. Sie murren gegen ihn. Sie sind nicht einverstanden mit dem, was er sagt.

An Jesus zu glauben setzt voraus, dass ich mich im Glauben auf den Weg mache, dass ich eine Beziehung zu Jesus aufbaue. Dazu muss ich Zeit einbringen und den Willen, mich mit dem auseinanderzusetzen, was über Jesus in der Heiligen Schrift steht. Schließlich bin ich gefordert, weitere Beziehungsarbeit zu leisten: Jesus immer besser kennen zu lernen z.B. im Gebet, im Gottesdienst, im Empfang der Sakramente, im Austausch mit anderen über Glaubensfragen.

Dann wird es mir geschenkt, dass ich immer tiefer eintauche in das Geheimnis des Glaubens, dass ich im Glauben wachse, dass mir Erfahrungen geschenkt werden, mit denen ich vorher nicht gerechnet hätte. Das ist die Gnade, die mir dann entgegen kommt. Das Wort des hl. Thomas von Aquin will mich aus meiner passiven Haltung herausholen und will mich aktiv werden lassen.

Mit dem, was ich einsetze und leiste, investiere ich in eine gute Zukunft. Und ich gebe mich, wenn ich an den dreifaltigen Gott glaube, nicht mit der sichtbaren Welt zufrieden. Vielmehr bin ich der festen Überzeugung, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern dass es noch mehr gibt, nämlich ein Leben bei Gott. Wer glaubt, hat das ewige Leben. (Joh 6,47)

Ihr Pfarrer Michael Alberter