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12.05.2022

Alles wird neu

Bild: Christiane Raabe In: Pfarrbriefservice.de

Ohne Visionen wird nichts neu – egal, ob Künstler, Baumeister, Firmenchefs oder Seelsorger am Werk sind. Wenn ich keine Vision habe, dann fehlt das Ziel und ich bewege mich nicht vorwärts. Ich verlasse die Komfortzone nicht, bleibe im Vertrauten, gehe keinen Schritt. So wird sich nichts Neues entwickeln.

In der 2. Lesung aus dem Buch der Offenbarung hat der Seher Johannes vor 1900 Jahren eine große Vision für die Gemeinde in Kleinasien, die wegen ihres Glaubens verfolgt und benachteiligt wird. Es ist die Vision einer neuen Welt ohne Unterdrückung und Verfolgung, in der Gott ganz nah bei den Menschen ist. Es wird keine Trennungen, keine Trauer geben. Und auch der Tod endgültig überwunden.

Diese Vision hat vielen Christen Kraft gegeben, ihr Leben zu verändern und Verfolgung zu ertragen. Diese Vision kann aber auch dazu führen, dass wir das Leben im Hier und Jetzt vernachlässigen, weil wir auf Veränderung allein von Oben vertrauen oder uns aufs Jenseits vertrösten lassen. Das ist eine ernst zunehmende Gefahr für den gläubigen und frommen Menschen.

Es ist also nicht nur wichtig, eine Vision zu haben, sondern sie auf ihren Nutzen zu prüfen und Kraft zum Handeln daraus zu ziehen. Auch in schwierigen Zeiten können und sollen wir unsere Fähigkeiten und Kräfte einbringen, um an einer besseren Zukunft mitzugestalten.

Welche Visionen haben Sie?

Ihr Diakon Ulrich Wiechers

Lesungstexte vom 5. Sonntag in der Osterzeit