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09.05.2021

Bedingungslos

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Am 18.04.2020 hatte ich hier in dieser Rubrik den Impuls „Sich von Gott durch Filme ansprechen lassen“ beigesteuert. Heute möchte ich Ihnen einen solchen Filmimpuls anbieten: den Film „Bedingungslos“.

Wenn Sie sich die 90 Minuten Zeit nehmen möchten, den Film mit dem Link zu schauen, empfehle ich Ihnen, dies zu tun, bevor Sie nun die Filmbeschreibung weiterlesen. Weitere Hinweise zum Umgang mit einem Film finden Sie im oben erwähnten Impuls vom letzten Jahr.

Die Hauptfigur im Film ist Samantha Crawford. Ihr Leben hört sich perfekt an: Sie ist glücklich verheiratet, lebt auf einer Ranch und hat ein treues Pferd. In ihren veröffentlichten Büchern, die sie seit ihrer Kindheit schreibt und illustriert, teilt sie diese Glückseligkeit und die Liebe zu Gott, die sie überall um sich herum findet. Doch alles ändert sich, als ihr Ehemann Billy in einem sinnlosen Gewaltakt getötet wird. Der Mörder wird nicht gefunden, die Polizei legt den Fall zu den Akten. Samantha ist nun völlig entmutigt. Ihr Glaube und Lebenswille schwinden dahin. Als sie sich das Leben nehmen will, trifft sie zwei Kinder, und dann verändert sich alles. Es ist nicht nur der Beginn einer neuen Freundschaft, die Begegnung führt auch dazu, das Samantha ihren alten Freund Joe wieder trifft. Die Wiederbegegnung mit Joe und sein positiver Einfluss auf seine Mitmenschen geben Samantha die nötige Kraft, ihr Leben neu aufzubauen.

Dieser Film passt meiner Meinung nach wunderbar zum heutigen Sonntagsevangelium. Ich habe mir drei Verse davon herausgepickt, zu dem ich Ihnen jeweils einen Filmbezug und einen persönlichen Impuls mitgeben möchte:

„Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.“

Joe betet am Anfang des Films zu Gott. Er bittet um Hilfe für „seine Kinder“. Und so ist es wohl kein Zufall, dass ausgerechnet eine Freundin aus Schulzeiten die kleine Keisha ins Krankenhaus bringt, nachdem sie angefahren wurde.

Gott zeigte sich Joe in der größten Dunkelheit seines Lebens: in der Einzelhaft im Gefängnis. Und auch als sein Körper die Dialyse verweigert, rettet Gott ihn durch eine Spenderniere.

Hat sich Gott auch in Ihrem Leben schon mal in einer aussichtslosen Situation gezeigt?

„Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“

Billy, der verstorbene Ehemann von Samantha, verteilte ohne Gegenleistung 2-Dollar-Scheine an Mitmenschen. Er wollte die Welt durch Liebe verändern: „Es gibt genug Liebe auf der Welt, man muss sie nur teilen.“ Der 2-Dollar-Schein – sein Symbol der Liebe – bedingungslos.

Selbst kurz bevor er stirbt, denkt er nicht an sich selbst, sondern an seine Ehefrau Samantha und an einen Mann, eine Zufallsbegegnung, dem er noch ein von Samantha gemaltes Bild mit einem 2-Dollar-Schein überreicht.

Wie oder wodurch zeigen/teilen Sie anderen Menschen Ihre Liebe?

„Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.“

Joe hat getan, wofür Gott ihn auserkoren hat: Er kümmerte sich um die Kinder aus seiner unterprivilegierten Nachbarschaft. Er hat damit seinen Frieden gefunden. Auch Samantha soll ihren Weg finden. Als sie Joe bei seiner Arbeit zusieht, beginnt sie zu verstehen, dass Gott uns nie im Stich lässt und uns immer irgendwie seine Hand reicht.

Samantha hat als Kind Joe, einen Fremden, aufgenommen wie einen Freund. Ihr ganzes Leben lang zeichnet sie Kinderbücher. Aber die Geschichte von der kleinen Goldamsel hatte sie nie zu Ende gemalt, weil sie nicht mehr daran geglaubt hatte. Am Ende des Films sagt sie:

„Ich dachte, meine Geschichte wäre zu Ende: aber ich habe mich getäuscht. Joe hat mir geholfen, etwas wieder zu finden, was ich als verloren geglaubt habe. (…) Liebe ist die stärkste Macht auf unserer Erde. Ich habe gesehen, was die Liebe vermag, und das ist beeindruckend. Manchmal stelle ich mir eine Welt vor, in der jeder weiß, dass Liebe bedingungslos ist. Was wäre das für eine wunderschöne Welt?
Jeder Mensch trägt das Gefühl der Liebe in sich, ein jeder. Und alles, was man tun muss, ist, sie zu teilen!“

Was ist Ihre Frucht, die bleibt?

Gerne dürfen Sie mir Ihre Gedanken zu den drei Fragen und natürlich zum Film schreiben!

Ihr Gemeindereferent
Matthias Bögl