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29.06.2020

Feinfühlig und feinfränkisch

Jo Jasper musiziert bei "Sonntags nach Sieben"

Was auf den ersten Blick eine Notlösung zu sein scheint - dass der Nürnberger Musikkünstler Jo Jasper anstelle eines lang geplanten Konzerts im Rahmen eines Gottesdienstes zu hören ist - erweist sich als Glücksfall. Noch selten haben die Mitfeiernden von "Sonntags um Sieben" eine ähnlich dichte Kirchenmusik erlebt wie am 28. Juni. 

Feinfühlig bringt sich der Sänger und Pianist in die Liturgie ein mit den Liedern "Du bist Schöpfer" und "Liebst du mich?" Durch Melodien auf dem Piano verschafft er dem Sonntagsevangelium Raum zum Wirken und lässt die Impulse zur Betrachtung nachklingen. Zwei Lieder, zusammen mit der Gemeinde gesungen - "Lobe den Herren" und "Von guten Mächten wunderbar gebogen" - klingen in seiner Interpretation ganz neu und gehen zu Herzen.   

Die staatlich erlaubte Stunde füllt Jo Jasper mit einigen seiner feinfränkischen Songs: "Freid", "Faszination", "Mei Freind", "Wege" - was er für sich durchbuchstabiert hat an existenziellen Themen, das nimmt man ihm ab, weil er authentisch ist er: einer, der sich großen Fragen stellt und seine Erfahrungen anbietet - nachdenklich, ergreifend, heiter, aber immer anrührend.

Das Konzert wird nachgeholt, sobald die Bedingungen wieder ein "Zusammenrücken" erlauben.  

GR Irene Keil