Freudige Vorboten
Die Geburt eines Kindes ist ein großes Geschenk und Geheimnis. Geradezu ansteckend wirkt die Freude, wenn Eltern dieses neue Leben überglücklich in den Händen halten und selbst aus dem Staunen kaum herauskommen.
Nur von drei Personen feiert die Kirche den Geburtstag: Vom Herrn selbst, von Maria, seiner Mutter und schließlich von Johannes dem Täufer, der das Volk auf das Kommen des Messias vorbereitet. Warum das so ist, lässt sich leicht nachvollziehen, denn es geht bei der Feier ihrer Geburtstage nicht nur darum, dass ein Kind seinen Weg durch die Zeit angetreten hat, sondern um ihre Bedeutung im Heilsplan Gottes.
In den Anrufungen der „Lauretanischen Litanei“ bedenkt die Kirche Maria unter anderem mit dem Namen „Du Morgenstern“. Der Morgenstern ist der Vorbote des anbrechenden Tages - nach der Finsternis und den Wirren der Nacht also ein hoffnungsvolles und tröstliches Zeichen, dass die Dunkelheit dem strahlenden Licht weichen wird.
Die Freude darüber greifen die liturgischen Texte vom Fest „Mariä Geburt“ am 8. September auf. „Voll Freude feiern wir das Geburtsfest der Jungfrau Maria, aus ihr ist hervorgegangen die Sonne der Gerechtigkeit, Christus, unser Gott“, heißt es im Eröffnungsvers. Im Halleluja wird dies noch einmal wiederholt.
Schon in der Geburt Marias leuchtet uns somit auf, was wir in einigen Monaten wieder in übergroßer Freude feiern: dass Gott uns in seinem Sohn Heil und Erlösung geschenkt hat. Wenn das nicht bereits heute ein Grund zur Freude ist!
Pfarrer Clemens Mennicken