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24.01.2022

Für eine Kultur der Achtsamkeit

Am Donnerstag, 20. Januar, wurde in der Erzdiözese München-Freising ein Missbrauchsgutachten veröffentlicht. Die hohe Anzahl an Opfern, das Bagatellisieren ihrer Leiden, der unangemessen milde Umgang der Verantwortlichen mit den Tätern, ein Wegducken, Versagen und Vertuschen auf vielen Ebenen des Systems erschüttern viele Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche und macht auch uns sprachlos.

Aus unserer Sicht führt nur ein Weg aus dieser Sackgasse heraus: rückhaltlose Ehrlichkeit und Transparenz. Vorbehaltloses und unaufgefordertes Mitwirken der Verantwortlichen aller kirchlicher Ebenen bei der Aufklärung. Ein konsequentes Einnehmen der Opferperspektive. Das Bekennen der Schuld, echte Reue, die Bitte um Verzeihung, die Leistung von Wiedergutmachung.

Und für die Zukunft: eine Kultur der Achtsamkeit einüben durch gewaltfreies Handeln und Sprechen. Auf Augenhöhe agieren. Die Präventionsarbeit noch ernster nehmen.

Im Pfarrverband Nürnberg-Südwest/Stein haben wir schon viele Jahre ein Präventionskonzept. Unsere hauptberuflichen wie auch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besuchen in regelmäßigen Abständen Präventionsschulungen. Wir arbeiten aktiv daran, dass im Umfeld unserer pastoralen Arbeit angstfreie Räume geboten werden, ein angstfreier Kommunikationsstil gepflegt wird und dass wir eine Kultur der Achtsamkeit leben.

Für Betroffene und ihre Angehörigen haben wir hier die aktuellen Links des Bistum Eichstätt rund um die Themen Missbrauch und Prävention von (sexualisierter) Gewalt zusammengestellt. Hier finden Sie sowohl Informationen als auch verschiedene Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner.

Linksammlung:

Zudem möchten wir in diesem Zusammenhang auf die Schulung zum Thema „Grenzen achten in der Begegnung mit Kindern und Jugendlichen“ hinweisen, die in unserem Dekanat am Samstag, 19. Februar stattfindet. Alle weiteren Infos und weitere Veranstaltungsorte dieser Schulungsreihe finden Sie hier.

Pfarrer Michael Alberter und Gemeindereferentin Irene Keil