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02.05.2021

Frucht bringen um jeden Preis?

canva.com

Gedanken zum Sonntagsevangelium

Das Evangelium des heutigen Sonntags hat in mir eine ganz bestimmte Erinnerung hervorgerufen. Vor einigen Jahren saßen ein paar Freunde und ich zusammen, um gemeinsam in der Bibel zu lesen und uns über das Gelesene auszutauschen.

Bei jenem Treffen war es eine dieser Bibelstellen, in denen Jesus vom Fruchtbringen spricht und darüber, dass beim Ausbleiben der Frucht die Konsequenzen hart sein werden. Und heute lesen wir: „Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab.“ Harte Worte, nicht wahr? Es braucht bloß keine Frucht zu geben und schon wird die Rebe abgeschnitten und später heißt es: sie wird verbrannt.

Damals war ich schon schockiert, bis mir einer meiner Freunde in der Runde zu erklären begann, dass das Fruchtbringen der erste Auftrag an den Menschen ist. Gott schafft den Menschen und spricht ihm zu, dass er geschaffen wurde, um Frucht zu bringen (vgl. Gen. 1,28). Es ist also unsere innerste Bestimmung - ja unser Wesen! - Frucht zu bringen. Deshalb sind die Konsequenzen, wenn es nicht passiert, so vehement. Wir sind dazu gemacht, die Welt zu gestalten und auch dazu, uns daran erfreuen zu können, welche Frucht Gott der Welt durch uns schenken will.

Die gute Nachricht ist, dass es gar nicht so schwer ist, Frucht zu bringen. Jesus sagt nämlich: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht“. Das ist also der Schlüssel, der es ermöglicht, dass wir in all unserem Handeln, Denken und Tun die Welt positiv verändern – wir müssen es mit Jesus machen. Dann gedeiht die Frucht und wir erfüllen unsere tiefste Bestimmung als Menschen – nämlich Frucht zu bringen.

So lade ich Sie heute ein, Schritt für Schritt Gott in all die Bereiche Ihres Alltags einzuladen und mit ihm die kleinen und großen Aufgaben zu meistern. Er wird Sie fruchtbar werden lassen – mehr als Sie sich vielleicht vorstellen können.

Herzlich
PA Sophia Biedermann