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29.01.2023

Glücklich ist, ...

Bild von Darrel Collins auf Pixabay

Menschen können strahlen, wenn sie glücklich sind, so wie das Mädchen am Strand auf dem Foto.

Was bringt Sie zum Strahlen? Wann waren Sie zuletzt so richtig glücklich?

Ich bin mir sicher, Sie denken jetzt an andere Dinge, als die, die wir heute im Evangelium lesen. Dort finden wir die Seligpreisungen: „Selig, die ... “
Nun ist „selig“ ein eher kirchliches Wort, das wir im Alltag nicht benutzen. Und tatsächlich würde für das im griechischen Originaltext stehende „makarios“ auch das deutsche Wort „glücklich“ besser passen. Aber setzen wir „glücklich“ anstelle von „selig“ in den Bibeltext, dann wird es grotesk: Warum sollte Jesus Arme, Traurige, Leidtragende und Verfolgte „glücklich“ nennen? In unseren Augen ist das doch eher die Aufzählung menschlichen Elends, des menschlichen Unglücks.

Jesus dreht, wie so oft, gewohnte Dinge um, um unser übliches, „normales“ Denken zu erschüttern und zu verändern. Und er beschreibt damit keine Utopie. Letztlich sehnen wir uns doch alle danach, dass diese Welt ein Platz ist, der nicht nur von den Stärken und Stärkeren dominiert wird. Und Jesus spricht diese Sehnsucht an, indem er uns zutraut, dass wir auch anders können. Die Seligpreisungen entfalten, wie der Mensch gemeint ist, wenn er dem anderen ein Helfer wird.

Auf diese Weise können wir die Seligpreisungen als Handlungsanweisungen zum Glücklich sein verstehen: Glücklich ist, wer Trauernde tröstet, mit Hungernden teilt, ...

Ihr Gemeindereferent
Matthias Bögl