Zum Inhalt springen
24.01.2021

"Kommt her, mir nach!" - am Netzwerk Jesu mitbauen

Foto: Peter Weidemann, in: Pfarrbriefservice.de

Jesus spricht im Evangelium des 3. Sonntags im Jahreskreis (Mk 1,14-20) die Fischer am See von Galiläa mit den Worten an: "Kommt her, mir nach!" Die Fischer waren ihm vermutlich noch fremd und er ruft sie einfach zu sich.

Er möchte ein Netzwerk aufbauen, um die Botschaft des Evangeliums weiterzutragen, denn er ist davon überzeugt, dass die Zeit erfüllt ist und das Reich Gottes nahe. Ich stelle mir vor, dass für Jesus die Zeit reif war, um den Menschen in Palästina einen neuen Weg zu zeigen, um ihnen eine Frohe Botschaft zu bringen und ihr Vertrauen zu Gott neu zu wecken und zu stärken.

Dabei will er Fischer in sein Team aufnehmen. Menschen also, die gewohnt sind, früh mit der Arbeit zu starten und auch bei wenig Erfolg nicht aufzugeben. Menschen, die zerrissene Netze täglich mit Geduld flicken und die Hoffnung nicht sinken lassen.

Die Netze sollen halten, sollen auch bei Belastung nicht reißen. All dies können wir auf uns als Christen heute und die Kirche übertragen. Jeder Mensch braucht ein Netzwerk, eine Gemeinschaft, die ihn aufnimmt und in der er zuhause ist. In frohen, aber auch in schweren Stunden wünsche ich mir, dass mein Netzwerk - die Familie und die Freunde - mich auffängt und mich nicht hängen lässt. Ich will nicht durch die Maschen fallen. Wie schön ist es, geborgen zu sein. Für ein gelungenes Netzwerk braucht es Menschen, die sich dafür einsetzen und viel von sich einbringen. Manchmal muss das Netz von allen Seiten her wieder geflickt werden, damit es seine Funktion erfüllt.

Auch die Kirche kann wie ein Netzwerk sein, das Menschen verbindet und trägt. Das Netzwerk Jesu braucht viele unterschiedliche Menschen, die mit Geduld und Hoffnung, mit Begeisterung und offen für das Wirken des Heiligen Geistes Jesus nachfolgen. Es geht darum Verbindungen der Liebe zu schaffen, miteinander auf Gott zu vertrauen und füreinander im Sinne Jesu da zu sein.

Jesus zeigt den Fischern die Richtung: "Mir nach!" Seine Aufforderung ist kurz und macht neugierig, aufzubrechen, um mit ihm unterwegs zu sein!

Ihre Gudrun Gärtner, Religionslehrerin mit Gemeindeauftrag