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07.04.2020

Staunen - pflegen - danken - hoffen

Besinnliche Momente im Garten

Mich zieht es täglich hinaus zu einem Spaziergang oder zumindest einem Rundgang durch den Garten. Die Sonne lockt nicht nur die Spaziergänger in die Natur, auch die Pflanzen spüren die Wärme und kommen nach ihrer Eigenart aus der Erde. Die Primeln begeistern mich mit ihren kleinen dichten Blüten und schönen Farben wie kleine Blumensträußchen. Die Rosen haben neue rötliche Stiele und Blätter. Viele Bodendecker blühen ganz zart, manche sogar üppig. Einige Osterglocken leuchten gelb und die ersten Tulpen wachsen heran. Schon jetzt im zeitigen Frühjahr sehen wir vielfältige Farben und Blütenformen. Ich staune, dass trotz eines oft noch eisigen Windes oder einer kalten Nacht mit leichtem Frost schon so viel im Garten blüht.

Wie gerne bin ich mit einem Eimer und einem Arbeitsgerät dabei, das Unkraut zu entfernen und tote Zweige abzuschneiden, damit die Pflanzen genug Raum zum Wachsen bekommen. In meinen Gedanken überlege ich, wie die Pflanzen wachsen werden, was sie zum guten Gedeihen brauchen. Es ist sehr schön, dabei mitzuhelfen. Ich empfinde Freude und Dankbarkeit. Und ich habe auch Respekt vor dem Wunder der Natur, dem Wachsen trotz Widrigkeiten. Sind nicht auch in diesem Jahr wieder ganz viele Pflanzen durch den Winter gekommen? Sie haben härteste Bedingungen überwunden und nun treiben sie aus. Neues Leben!

Viele Dichter und Musiker haben Kunstwerke geschaffen, die dieses Wunder ausdrücken. Mir macht es Hoffnung, dass nach harten und schweren Tagen wieder neues Leben für uns alle durchbricht. Bestimmt lernen auch wir, durch die verzichtreiche Zeit neue Möglichkeiten, gemeinsam den Widrigkeiten die Stirne zu bieten. Gott, unser Schöpfer, der auch Freund des Lebens genannt werden kann, wird dies bewirken. Darauf dürfen wir hoffen, darauf dürfen wir bauen und es in der Natur miterleben.

Wer keine Spaziergänge mag, oder nicht gut vor die Türe kommen kann, der könnte sich auch einen Blumenkasten mit Zwiebeln oder Kräutern auf ein Fensterbrett stellen und beobachten, wie die Pflanzen wachsen und gedeihen. Ich wünsche Ihnen, dass sich Ihre Lebensfreude beim Anblick der erwachenden Natur steigert und Sie Hoffnung und Zuversicht spüren, beim Betrachten der verschiedensten Blätter und Blüten.

Gerne können Sie mir zu diesem Impuls Ihre Erfahrungen schreiben unter ggaertner(at)bistum-eichstaett(dot)de

Gudrun Gärtner, Religionslehrerin mit Gemeindeauftrag