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31.03.2020

Unordnung beseitigen - Spielräume gewinnen

... um mich herum und in mir aufräumen

Papierstapel in einer Zimmerecke, einige Umzugskisten vor der Dachbodentreppe, unbeantwortete Post- wer kennt das nicht! Zeigt es doch, dass wir nicht immer alles zeitgerecht ordnen und meistern können. Dinge bleiben liegen, stauen sich an und machen, mir zumindest, des Öfteren ein schlechtes Gewissen. Es kann durchaus zur Belastung werden, wenn mir zahllose Altlasten die Luft zum Atmen nehmen.

Das Beheben der Unordnung braucht seine Zeit und viel Kraft für die ersten kleinen Schritte. Ich habe aber selbst erfahren, wenn der Anfang gemacht ist, dann geht alles Weitere leichter. Ich freue mich über jeden Stapel, der aufgeräumt ist. Meine Wohnung wird dadurch wohnlicher, luftiger und übersichtlicher. Mein Leben wird leichter. Neue Räume bieten mir neue Spielräume für ein glückliches Leben. Ich spüre, meine Gestaltungsfreude kehrt zurück.

Ich freue mich, wenn eine Vase einen schönen Platz erhält und gut zur Geltung kommt. Es ist wunderbar, wenn ein Regal locker eingeräumt ist, wo vorher verschiedene Sachen durcheinander standen. Und ich lerne die Dinge zu unterscheiden, nach ihrer Wichtigkeit, nach ihrer Wertigkeit. So manches wird entsorgt und belastet mich nicht mehr.

Ist es nicht auch so, wenn wir auf unser Inneres schauen? Es kostet etwas Überwindung, genauer hinzuschauen, was da so an Gefühlen und Erfahrungen aufgestapelt und noch völlig unbewältigt ist. Jetzt, in dieser Zeit der besonderen Verantwortung, in der wir durch das soziale Abstandhalten mehr auf uns selbst zurückgeworfen werden, lohnt es sich, bei sich selbst aufzuräumen.

Die Fastenzeit regt uns ebenfalls an, unser Herz zu prüfen und weit zu machen für nötige Veränderungen, für den Kontakt mit Gott, für unsere Mitmenschen. So folgen wir dem Hauptgebot der Liebe, das Jesus wichtig war: Wir sind frei, um Gott aus ganzem Herzen und ganzer Kraft zu lieben, uns selbst anzunehmen und wertzuschätzen und unseren Mitmenschen Liebe entgegenzubringen.

Ergreifen wir die Chance, bei uns aufzuräumen. Schaffen wir neue Räume für Veränderungen und Kreativität. Die Lebensfreude wird dabei sicher größer! Wir entdecken neue Formen, um unseren Lieben und anderen Menschen nahe zu sein und wir gehen den Weg der Liebe bewusst weiter.

Wie ergeht es Ihnen mit dem Aufräumen?
Haben Sie eine besondere Methode?

Schreiben Sie mir gerne: ggaertner(at)bistum-eichstaett(dot)de

Herzliche Grüße!
Ihre Gudrun Gärtner, Religionslehrerin mit Gemeindeauftrag