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24.04.2025

Unterwegs als "Pilger der Hoffnung"- so wie St. Willibald

Bilder 1-4.7.16: Irene Keil, alle anderen: Renate Brand

Der Initiator des Familienpilgertags war kein Geringerer als der verstorbene Papst Franziskus: Seine Einladung, im Heiligen Jahr 2025 als "Pilger der Hoffnung" unterwegs zu sein, brachte die Familien der Eibacher GottesdienstKids zuerst ins Überlegen, dann in Bewegung. Schnell war ein Vorbild gefunden und ein Ziel, denn Willibald, der erste Bischof von Eichstätt, war ein beherzter und ausdauernder Pilger, der in seinem Leben Tausende von Kilometern zurückgelegt hat, die meisten davon zu Fuß!

Schon im Oktober 2024 liefen einige Familien die 6 km lange Strecke zwischen Eichstätt-Bahnhof und Eichstätt zur Probe und machten sich Gedanken über mögliche Programmpunkte in der Bischofsstadt. In den Faschingsferien fuhren drei Jugendliche noch einmal dorthin und ließen sich den frisch renovierten Dom zeigen. -  Am 23. April war es schließlich so weit: "Pilger Willibald" konnte in Eichstätt-Bahnhof zwölf Familien mit 42 Personen aus Eibach begrüßen sowie Pfarrer Anton Schatz, den Familienseelsorger des Bistums. 

Nach dem ersten steilen Anstieg zum Frauenberg durften die Kinder und Jugendlichen im Wald Zweige suchen und ein Pilger-Kreuz zum Umhängen oder Tragen binden. In größeren Abständen folgten Stationen, an denen "Pilger Willibald" jeweils aus seinem bewegten Leben erzählte: wie er als Fünfjähriger ins Kloster Waltham gebracht wurde - wie er mit seinem Vater und seinem Bruder als Pilger nach Rom aufbrach - wie ihn seine Sehnsucht ins Heilige Land führte - wie er in Konstantinopel als Einsiedler lebte - wie er zurück in Italien das Kloster Montecassino mit aufbaute und Mönch wurde - wie ihn Papst Gregor nach Germanien sandte - und wie ihn Bischof Bonifatius schließlich nach Eichstätt schickte.

Zu jeder Etappe gab es Aufgaben für die Kinder und Jugendlichen. Zum Beispiel mussten sie anhand von Zeichnungen die Orte erraten, wo Jesus lebte - oder zu einer "Kette" aufgereiht - einen großen Stein über eine längere Strecke von einem zum anderen weitergeben - für die Kloster-Baustelle in Montecassino. Die Erwachsenen beschäftigten sich in "Murmelgruppen" mit Impulsen von Pfarrer Schatz.

Am Frauenberg war Zeit für ein gemütliches Picknick, für das Genießen der herrlichen Aussicht ins Altmühltal, für einen Besuch in der Kapelle. Schön, drinnen wie draußen zwei "alte Bekannte" zu treffen: Figuren von Willibald und Walburga, den Eibacher Kindern bestens bekannt aus ihrer Pfarrkirche! Gut gestärkt ging es ins Tal hinunter, in dem Willibald einst sein Missionszentrum errichtet hatte. "Ganz schön viele Kirchtürme!" bemerkte ein Junge beim Blick über die Stadt... Nach einem Zwischenstopp bei "Mr. Eis" statteten die noch Unternehmungslustigen der Heiligen Walburga in ihrem Kloster einen Besuch ab. Sehr beeindruckt waren sie von der Grabkapelle und von den vielen Votivgaben.

Zum Glück ist das Eichstätter Stadtzentrum winzig und war der Stadtbummel deshalb schnell erledigt - denn schon nahte der nächste spannende Programmpunkt: die Erkundung des Doms! In drei Gruppen erforschten die großen und kleinen Pilger/innen das beeindruckende Gotteshaus und seine Kunstwerke. Wie schon während des Pilgerwegs, so führten auch hier drei Jugendliche die Regie und zeigten ihren Altersgenossen das gotische Portal, die berühmte Willibald-Figur von Loy Hering, den ebenso berühmten Pappenheimer Altar, den "Indoor-Friedhof" (das Mortuarium) und viele andere interessante Orte und Objekte. Die Rätselblätter füllten sich zusehends mit Lösungen!

Den Schlusspunkt bildete ein Familiengottesdienst am Grab des Heiligen Willibald mit Pfarrer Anton Schatz. Im Evangelium tauchten noch einmal zwei Pilger auf: Kleopas und ein anderer Jünger. Beide machen sich nach der Kreuzigung Jesu traurig auf den Heimweg in ihr Dorf Emmaus. Alles aus und vorbei! - Da gesellt sich ein dritter Pilger zu ihnen und geht ein Stück mit. Als sie ihm von ihren zerstörten Hoffnungen erzählen, lehrt er sie, in die Heilige Schrift zu schauen und das Geschehene tiefer zu verstehen. Erst in Emmaus, als ihr Begleiter das Brot bricht, gehen ihnen die Augen auf: Jesus ist es, der ihnen auf dem Weg begegnet ist und ihre Hoffnung hat aufleben lassen! - Und so geschah den im Willibaldschor versammelten Familien dasselbe wie den Emmausjüngern: sie wurden beschenkt mit der Frohen Botschaft und dem Heiligen Brot. Sogar für die ganz Kleinen war gesorgt mit einem Agape-Brot. 

Um viele Eindrücke und Erlebnisse reicher, traten die Pilgerinnen und Pilger am Abend wieder den Heimweg nach Eibach an. 

Einige von ihnen erzählen, was ihr persönliches Highlight war:

  • Wir fanden den Pilgertag super gelungen! Den Heiligen Willibald auf seiner spannenden Reise zu begleiten und dabei Gemeinschaft im Glauben zu erleben, war sehr erfüllend. (Antun, Anke und Mara)
  • Der Ausblick an der Frauenbergkapelle war total entspannend, wie im Luxusparadies! (Jonathan)
  • Der Pilgertag wurde von Kindern für Kinder gestaltet. Das fand ich super. (Yael)
  • Eine gelungene Mischung aus Aufgaben für Körper und Geist. (Michael)
  • Die Murmelgruppe mit den Denkanstößen war etwas Besonderes für mich. (Heike)
  • Uns hat am besten gefallen: das Picknick und das Ministrieren im Dom (Pia) - die nette Gemeinschaft, die schönen Gespräche, der außergewöhnliche Gottesdienst (Renate)
  • Ich fand es am besten, als "Pilger Willibald" oben an der Kapelle zu stehen und vorzulesen. (Aaron)
  • Danke für die tolle und liebevolle Organisation. Es war schön, gemeinsam Gottesdienst im Dom zu feiern, nachdem wir den ganzen Tag in dieser schönen, frühlingshaften Landschaft gemeinsam unterwegs waren. (Judith)
  • Es war ein schöner gemeinsamer Weg, bei dem jeder auf den anderen geachtet hat. (Christian)
  • Uns haben besonders die Murmelgruppen gefallen, der Weg an sich, das Picknick und die freie Zeit in der Stadt. (Stefanie, Anna und Levin) 
  • Meinen Jungs gefiel am besten das Picknick und das Basteln der Kreuze und mir die Besichtigung des Doms. So viele Details! Atemberaubend!" (Sonia, Fabio und Eliano)  
  • Die Aussicht am Frauenberg: dafür hat sich der Weg wirklich gelohnt. Und wo sieht man schon mal so viele Gräber in einem Dom?! (Gabriel)
  • Es war ein toller Ausflug mit netten Gesprächen und tollen Denkanstößen. Die unterschiedlichen Stilrichtungen im Dom fand ich auch sehr interessant - es hat sich ein bißchen wie in einer Kunstgalerie angefühlt. Außerdem fand ich es total interessant, dass die Orgel mittig im Dom steht. (Sabine)
  • Unser Samuel hat einen netten Jungen kennengelernt - und die Spielecke im Dom hat ihm sehr gefallen! Uns Erwachsenen haben die Impulse unterwegs gefallen und der Gottesdienst mit Pfarrer Schatz im Dom. Das Evangelium einmal erzählt zu bekommen, war etwas Besonderes! (Gunthild und Stefan)
  • Für Isabel war der Dom und der Familiengottesdienst am beeindruckendsten. Philipp fand die Kapelle mit der Ruhestätte der Heiligen Walburga am schönsten. Mich hat die Stille im Außenbereich des Doms mit den neuen Gräbern fasziniert und ich fand auch unseren Familiengottesdienst ganz toll, es war etwas Besonderes im kleinen Kreis. Aber der ganze Tag war eindrucksvoll! Wir werden ganz bestimmt nochmal mit der kompletten Familie nach Eichstätt fahren. (Julia) 
  • Es war einfach alles bewundernswert schön: der gesamten Pilgerweg mit der spannenden Reise des Heiligen Willibald - und ebenso die interessanten Informationen über die Frauenbergkapelle, das Heilige Grab in der Kreuzkirche, das Kloster St. Walburg und den Dom mit seiner Baugeschichte. Der Familiengottesdienst zum Schluss war sehr beeindruckend. (Adela)
  • Adrian und ich konnten uns gar nicht entscheiden, was uns am besten gefallen hat, weil uns alles so gut gefallen hat.☺ Es war ein wunderschöner Pilgertag, vielen lieben Dank! (Corina)

Einen weiteren Familien-Pilgertag mit dem Ziel Wemding gibt es am Sonntag, 20. Juli. Nähere Informationen dazu finden Sie im nächsten Pfarrbrief, im Juni auf dieser Homepage oder bei Gemeindereferent Matthias Bögl

Gemeindereferentin Irene Keil