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08.12.2022

Wie Maria Evas Schuld tilgte

Bild von Manfred Antranias Zimmer auf Pixabay

„Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.“ So spricht der Engel Gabriel im Evangelium von heute Maria an, die selbst über die Anrede erschrak und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. „Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.“

Denn Maria war schon vom ersten Tag an die Begnadete: Sie ist das Gefäß, das alles aufzunehmen vermag, was Gott schenkt. Gott selbst hat sich dieses Gefäß erwählt und in seiner Unschuld und Reinheit bewahrt. Denn Maria ist nach katholischem Glauben reiner als alle anderen. Unbefleckt, wie der Beiname "Maria Immaculata" aussagt. Das hat die Katholische Kirche 1854 als Glaubenssatz, also als Dogma festgelegt. Und das wird heute gefeiert: Das "Hochfest der ohne Makel der Erbsünde empfangenen Maria". Es geht also heute nicht darum, wie Maria mit Jesus schwanger wurde, das feiern wir an Verkündigung des Herrn am 25. März. Heute es geht um ihre eigene Entstehung, wie ihre Eltern Anna und Joachim sie empfangen haben, am 8. Dezember, also neun Monate vor Mariä Geburt am 8. September.

Gott hatte Maria schon vor ihrer Zeugung erwählt, um Jesus, den Erlöser in die Welt zu bringen, und Maria ist vom Zeitpunkt ihrer Empfängnis ein erlöster Mensch, der frei ist von Erbschuld. Daher grüßt sie der Engel mit „Begnadete“. Das unterscheidet Maria von allen Menschen, deshalb wird sie auch meist besonders strahlend dargestellt, oft mit einer Schlange zu ihren Füßen, das Symbol der Erbschuld: Das Böse, das sie besiegt, oder auch mit den Füßen zertritt.

Frei von der Neigung zur Sünde war Maria das reine Gefäß, dass Jesus, den Erlöser zur Welt bringen konnte. Marias große Leistung in der Geschichte Gottes mit den Menschen bestand deshalb nicht darin, in ihrem Leben keine Sünde begangen zu haben, – das war ihr geschenkt -, ihre Leistung war es, dass sie dieses Geschenk annahm und zu ihrer göttlichen Berufung und Erwählung JA sagte: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ So wurde das Mädchen aus Nazareth zum Gotteskind des neuen Bundes, frei von der Last der Schuld Evas.

Womit hat Gott Sie beschenkt? Und wozu hat Sie Gott dadurch berufen?

Ihr Gemeindereferent Matthias Bögl