"Alle suchen dich!"

Wie umgehen mit den Herausforderungen des Lebens?

Eigentlich ist es ein voller Erfolg, wenn alle mich suchen!

So gesehen, ist Jesus schon am Beginn seiner Verkündigungsgeschichte (Mk 1) am Ziel. Er legt los und hilft, denn er sieht die Not der Menschen, die Anforderung der Situation. Er heilt den Mann in der Synagoge, die Schwiegermutter von Simon. Er tut das ihm Mögliche.

Daraufhin bricht der Run auf den neuen Propheten und Heiler los. Jesus kann sich der Not und der Anzahl der Bittsteller kaum noch erwehren. Es wird ihm zu viel!

Engagierte Menschen kennen das. Und gerade ist es besonders aktuell: Menschen, die z.B. ihre Angehörigen betreuen oder beruflich in der Pflege sind, arbeiten an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Die, die helfen können, werden überrannt - wie damals Jesus. - Wie geht er damit um?

Er zieht sich zurück, sucht in der Stille und Einsamkeit Zuflucht bei Gott. Das ist seine Ressource. So gestärkt, kann er sein Ziel neu ins Auge fassen, in seinen Alltag zurück kehren, kraftvoll seinen Weg weiter gehen - bis zur nächsten Pause in der Einsamkeit.

Es ist also wichtig, die Balance zwischen Schaffen und Ruhen, Engagement und Rückzug zu halten. Ohne Work-Life-Balance kann niemand erfolgreich sein - im schlimmsten Fall geht so jemand vor die Hunde!

So ist die Frage für uns alle: Wo sind unsere Ruheplätze und Zufluchtsorte, wo tanken wir auf?

• In der Natur, beim Sport, bei Musik und Kunst?

• Im Gebet, bei der Bibellektüre und Gottesdienst?

• In der Auszeit, in den Exerzitien und den Ferien?

• In der Begegnung mit Partnerschaft, Familie, FreundInnen und Menschen?

• Bei professioneller Hilfe?

• oder ..... ?

Schreiben Sie mir doch, wie Sie mit Überforderungen umgehen.

Ihr Diakon Ulrich Wiechers

Texte vom Sonntag