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Geistliche Hausapotheke

24.05.2020

Als Jesu Jüngerin und Jünger himmelwärts geerdet sein

Bild: Peter Weidemann, in: Pfarrbriefservice.de

Gedanken zur Sonntagslesung aus der Apostelgeschichte

Wenn ich die heutige Lesung aus der Apostelgeschichte genauer betrachte, fällt mir der Titel eines Buches ein, das ich vor vielen Jahren mal in der Hand hatte: Himmelwärts geerdet.

Die Apostel, die Jüngerinnen und Jünger und Maria sind nach der Himmelfahrt Jesu ratlos: Was machen wir denn nur ohne Jesus? Nachdem sie erleben durften, wie Jesus zu Gott seinem Vater emporgehoben wird, gehen sie nach Jerusalem zurück und versammeln sich im Obergemach, im Abendmahlsaal. Sie haben ja noch die Worte Jesu im Ohr, der ihnen vor seiner Himmelfahrt versprochen hat, dass er den Beistand senden wird, den Heiligen Geist. Noch warten sie auf ihn, den Beistand. Sie verharrten einmütig im Gebet (vgl. Apg 1,14).

Hier sehen wir, dass Glauben und Leben ineinander fallen, eins werden. Die Freunde Jesu, alles gestandene Leute, Frauen und Männer, die als Fischer und Handwerker ihren Lebensunterhalt verdienen, treffen sich zum gemeinsamen Gebet. Und wir wissen, wie dieses Gebet damals endet: Die Freunde Jesu kommen erfüllt mit der Kraft von oben, gestärkt durch den Empfang des Heiligen Geistes aus dem Gebetsraum ins Leben zurück.

Für einige von ihnen ändert sich das Leben radikal. Sie geben ihren Beruf auf und widmen sich ganz der Verkündigung der frohen Botschaft. Andere wiederum gehen weiter ihrer bisherigen Arbeit nach und leben ihren Glauben in gewohntem Lebensumfeld.

Die Verbindung von Glaube und Leben ist es, die ich mit dem Buchtitel Himmelwärts geerdet verbinde. Selbst himmelwärts geerdet zu sein, so wie die Freunde Jesu im Warten auf die Gabe des Hl. Geistes, das ist jeden Tag neu eine Herausforderung. Ich wünsche es Ihnen und mir, dass es uns immer wieder gelingt. Auf dass wir Menschen sind oder werden, die himmelwärts geerdet sind.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

Pfarrer Michael Alberter