An der Schwelle

Es ist an der Zeit, Abschied zu nehmen von diesem Jahr 2023. Beim "Blick in den Rückspiegel" tauchen bei mir Bilder und Erinnerungen vor dem inneren Auge auf. Manche davon nehme ich mehr, andere weniger intensiv war. Prägend waren insbesondere Begegnungen mit Menschen, in denen Gottes heilsame Gegenwart spürbar wurde.

Auch das heutige Evangelium erzählt von einer solchen Begebenheit. Simeon, ein alter Mann, kommt zur gleichen Zeit in den Jerusalemer Tempel wie die Eltern Jesu mit ihrem neugeborenen Kind. Simeon hat viele Jahre auf einen besonderen Moment gewartet hat. Er sehnt sich nach "dem Trost Israels" (Lk 2,25). Viele Jahre hatte er die große Not der Menschen in seinem Land gesehen und nun erblickt er Jesus. Der Anblick scheint ihn tief zu bewegen. Die Worte, die er daraufhin findet, sind Ausdruck tiefer Freude und Dankbarkeit. Für Simeon geht das Leben zu Ende. Er lebte mit der Verheißung Gottes, den Christus zu schauen und nun erkennt er ihn in dem kleinen Kind, das in seinen Armen liegt.

Schauen Sie heute zurück auf das Vergangene oder richten Sie den Blick schon auf das Neue? Das liegt ganz in Ihrer Hand. Mir tut es gut, im Hier und Jetzt zu verweilen - auszukosten, wie Simeon. Es hilft mir, innerlich mit diesem Jahr abzuschließen. Es hatte Schätze, die ich mitnehme und es hatte Schmerzvolles, das ich gerne zurücklasse. Alles dürfen wir Gott hinhalten.

Ihr Pastoralassistent Samuel Schrollinger