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Geistliche Hausapotheke

05.11.2023

Authentisch sein – Herzlichkeit ausstrahlen!

Bild: Pixabay.com

Wieder durften die Menschen in Deutschland wählen. Demokratie ermöglicht es, mit der eigenen Stimme mitzuwirken, damit Vertreter des Volkes im Landtag oder Bezirkstag um die richtigen Entscheidungen ringen und diese dann auch umsetzen.

Dabei erhoffen sich die Wähler, dass die politischen Akteure auch wahrmachen, was sie vorher oft sehr vollmundig und selbstbewusst versprochen haben. Wer überhaupt nicht danach handelt, was er ankündigte, der ist in den Augen der Menschen unglaubwürdig.

Auch im Matthäus- Evangelium (Mt 23,1-12) finden wir diesen Gedanken: „… denn sie reden nur, tun es aber nicht.“ Ein Christ, der sein Christsein nach außen zeigt, der vielleicht auch eine Aufgabe innerhalb der Kirche oder des Gottesdienstes übernommen hat, sollte im Alltag eine entsprechende innere Haltung zeigen und versuchen, die Liebe Gottes an andere weiterzuschenken.

Es geht nicht darum, nach außen hin die eigene Wichtigkeit zur Schau zu stellen, sondern darum, wie wir das, was wir von Jesus Christus verstanden haben auch in die Tat umsetzen, damit das Reich Gottes jetzt und heute direkt erfahrbar wird.

Das erlebe ich zum Beispiel, wenn mich Menschen freundlich grüßen, ob vor der Kirche, beim Einkaufen oder in der Arbeit. Die Herzlichkeit, die uns allen guttut, erfahre ich zum Beispiel, wenn mir vom Seniorenkreis spontan etwas zum Essen angeboten wird oder sogar eine Person herauskommt und der Ministrantengruppe am Kirchplatz Kuchen anbietet. Oder ein sehr lieber Mensch sogar unser Erstkommunionteam an heißen Tagen mit selbstgemachtem Eis verwöhnt.

Ebenso fühle ich mich getragen von der Liebe Gottes, wenn Menschen mir sagen: „Ich bete mit dir für dieses Anliegen. Ich bete auch für dich!“ Dieses wunderbare Zusammengehörigkeitsgefühl spüre ich, wenn Menschen, die in unserer Kirche unterschiedliche Aufgaben übernommen haben, signalisieren, dass wir alle zusammen als Kinder Gottes wertvoll und geliebt sind und miteinander auf Augenhöhe die Kirche vor Ort lebendig mitgestalten.

Bereichernd ist daher die Vielfalt der Menschen mit ihrer je eigene Berufung, das Miteinander von Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern, mit verschiedenen Sprachen und Hautfarben und Lebensgeschichten über alle Altersgruppen hinweg. Ein solches Erlebnis kann der Sonntagsgottesdienst und Kirchenratsch sein oder ein Helferkreisabend wie kürzlich in unseren Gemeinden.

Eine Bitte an Sie: Halten Sie die Augen offen, wer Ihnen herzlich begegnet und schenken Sie den Menschen einen warmen Sonnenstrahl an Herzlichkeit, denen Sie begegnen!

Ihre  Gudrun Gärtner, Religionslehrerin im Pfarrverband