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Geistliche Hausapotheke

05.12.2021

Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!

Quelle: pixabay

Im heutigen Evangelium erfüllen sich durch die Verkündigung des Johannes in der Wüste die Worte des Propheten Jesaja:

Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt werden, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt.

Nun sollten wir Jesajas Worte nicht wörtlich verstehen. Wir werden das Heil Gottes nicht erlangen, indem wir Tunnel durch Berge und Brücken über Täler bauen, um über die ebene Autobahn vermeintlich schneller ans Ziel zu kommen. Dass dies nicht die Lösung schlechthin ist, zeigt ja schon der Stau mitten im Tunnel auf dem Bild, das ich für heute ausgesucht habe.

Aber was meint der Evangelist Lukas mit dem Jesaja-Zitat dann?

Johannes predigt in der Wüste. Und trotzdem kamen die Menschen zu ihm, um ihm zuzuhören.

Manchmal führt Gott auch uns unfreiwillig in die Wüste - durch eine Krankheit, durch Einsamkeit - und wir erleben unsere eigene Wüstenzeit. Sie kann brutal hart sein, so rau wie die Predigt des Johannes. Und wir spüren: es muss etwas anders werden. Es gibt Dinge, die krumm und schräg sind in unserem Leben, es sind Täler, Abgründe in uns, die uns selber erschrecken lassen. Und Abgründe in unserer Familie, in unserer Gesellschaft.

Manche erfahren auch die turbulente Zeit, die wir gerade durchleben, mit vielen Meldungen, die uns beunruhigen, als wüste Zeit. Corona reißt tiefe Täler in viele Familien, in unsere Gesellschaft.

In solchen Wüstenzeiten beginnen wir uns zu verändern, auch durch Worte, die uns jemand zusagt. Im Evangelium heute ist es Johannes, der zu uns spricht, und uns zur Umkehr aufruft. Durch diese Umkehr soll das Heil Gottes sichtbar werden.

Es gilt also die innere Landschaft zu ebnen, Gräben in Familien zuzuschütten und Brücken in der Gesellschaft zu bauen, damit wir Gottes Heil schauen können.

Einer, der danach gelebt hat, war der Bischof Nikolaus, an den wir morgen auch denken. Er war davon überzeugt, dass ihm in den Armen dieser Welt Christus selbst begegnet und hat immer wieder geholfen, Kindern, Jugendlichen, Seeleuten, den Einwohnern von Myra nach einer Missernte. Er hat Christus in sein Herz aufgenommen und seinen Mitmenschen in Wüstenzeiten geholfen. Er war so einer wie Johannes, der den Weg zu Christus ebnet.

Wer ist Ihr „Johannes“ in der heutigen Zeit? Schreiben Sie es mir!

Ihr Gemeindereferent

Matthias Bögl