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Geistliche Hausapotheke

19.03.2022

Der heilige Joseph – ein Derbleckter?

Hl. Josef aus der Kirche St. Walburga, Foto: M. Berning

Sicher kennt der ein oder andere von Ihnen den Brauch des Starkbieranstiches um den Josephstag herum, den wir am 19. März feierlich begehen. Doch darf man denn in der Fastenzeit überhaupt Alkohol konsumieren, und dann auch noch besonders starken?!

Diese Frage stellten sich auch die Mönche, die den "Josephi-Trunk" (auch als „Josephi-Bock“ bekannt) brauten, um vor allem die Nährstoffe auszugleichen, die in der Fastenzeit nicht über die Nahrung aufgenommen werden konnten. Doch ganz wohl schien ihnen nicht dabei, also schickte man ein Fässchen zum Papst nach Rom, der in dieser Angelegenheit selbst entscheiden sollte. Da das Bier aber durch den Transport und die höheren südlichen Temperaturen schnell schlecht geworden war, entschied er, dieses grausliche Gebräu eigne sich bestens als Bußopfer.

Der "Josephi-Bock" erfreut sich großer Beliebtheit und wird jedes Jahr auch am Nockherberg, bei dem die gesamte Politikprominenz derbleckt wird, angezapft und ausgeschenkt. So manche Ermahnung lässt sich doch besser runtertrinken.

Ähnlich derbleckt wird heute der hl. Joseph im Evangelium. Nachdem er Maria, seine Verlobte, nicht bloßstellen wollte, weil ihr Sohn Jesus nicht von ihm war, überlegte er, sich von ihr zu trennen. Im Traum erschien ihm dann ein Engel, der ihn mahnte: „Fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.“

In der Bibel ist nicht vermerkt, dass der hl. Joseph in dieser Situation Zuflucht beim Starkbier genommen hat … Was meinen Sie: Was hat ihm geholfen, sich für Maria und Jesus zu entscheiden?

Gerne komme ich mit Ihnen darüber ins Gespräch!

Ihr Praktikant Moritz N. Lukas