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Geistliche Hausapotheke

25.06.2023

Die Frohe Botschaft neu zum Leuchten bringen

Foto: Uwe Zahn, in: Pfarrbriefservice.de

Lügen haben kurze Beine! Das bekannte Sprichwort habe ich als Kind gelernt. Wer denkt, dass eine Lüge nie herauskommt, der irrt. Ebenso entstehen sehr schnell Gerüchte, die sich als Halbwahrheiten herausstellen können, wie bei dem Spiel Flüsterpost. In diesen Tagen finde ich zwingend, dass besonders die Kirche als Institution und jede und jeder, der sich für sie und vor allem für Jesus Christus engagiert, ehrlich und wahrhaftig redet und handelt. Verschleiern und Vertuschen führt in den Abgrund.

Vor den oft bösen Folgen, dem Vertrauensverlust, will Jesus uns bewahren. Was sich Menschen im Dunkeln erzählen, soll auch im Licht betrachtet Bestand haben. So verstehe ich das heutige Evangelium.

Es will Mut machen, wenn nötig auch gegen den Strom zu schwimmen. Als Christen spüren wir gesellschaftlichen Gegenwind. Da wird schnell gesagt: Wozu noch Religionsunterricht? Warum so junge Kinder auf die Beichte vorbereiten? Welchen Sinn hat ein regelmäßiger Sonntagsgottesdienstbesuch? Warum noch Kirchenmitglied sein? Wozu die Kirchensteuer der Kirche geben? Die Liste könnte ich noch fortsetzen.

Diesen Meinungen und manchmal versteckten Anfragen sollten wir auf keinen Fall aus dem Weg gehen. Es ist wichtig, dass wir als Christen eine persönlich gut durchdachte Überzeugung zu diesen Punkten äußern. Bringen wir unsere ganz eigenen positiven Erfahrungen mit der Gemeinschaft der Kirche, mit überzeugenden Personen, denen wir im Leben begegnet sind, wie Priestern, Ordensleuten, Gruppenleitern, Gruppenleiterinnen oder Religionslehrern und Religionslehrerinnen ehrlich zur Sprache. Trauen wir uns, über tiefe Erfahrungen bei Gottesdiensten zu sprechen. Berichten wir von weltweiten und wirksamen Hilfsaktionen wie der Sternsinger-Aktion. Geben wir zu, dass uns die Sehnsucht nach Wahrheit und wahrhaftigen Begegnungen in unserer Kirche umtreibt und dass wir unter Kirchenaustritten und einer schrumpfenden Gemeinschaft leiden!

Doch das Thema, das uns am Wichtigsten sein sollte, das ist die Frohe Botschaft selbst. Jesus macht uns Mut, seine Botschaft der Liebe angstfrei und deutlich zu verkünden. Wir dürfen sie neu zum Leuchten bringen, weil sie uns wertvoll ist. Sie ist ein Schatz der unbezahlbar ist und bleibt- für uns und alle Menschen. Wir sollten diese Botschaft Jesu neu ans Licht bringen!

Dazu helfe uns der Heilige Geist, der auch den Jüngern und Maria an Pfingsten neue Energie und Sprachfähigkeit gab.

Ihre Gudrun Gärtner, Religionslehrerin mit Gemeindeauftrag