Zum Inhalt springen

Geistliche Hausapotheke

13.08.2023

Die rettende Hand

Foto: Pfarrbriefservice.de

Es kann Momente geben, in denen uns das Wasser bis zum Hals steht in einem Meer von Angst. Zu diesem in tiefe Angst Fallen kommt mir ein bekanntes Dichterwort in den Sinn: „Einer ist, der dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält“(Rainer Maria Rilke).

Matthäus bestärkt im Evangelium dieses Sonntags diese Überzeugung. Im Bild des Bootes, das von den Wellen hin und her geworfen wird, schildert er eine bedrohliche Situation der Jünger Jesu. Ihre Kraft reicht nicht, gegen den starken Gegenwind anzukommen. Sie befällt panische Angst unterzugehen. Sie weicht erst aus ihnen, als Jesus auf sie zukommt und sie wissen lässt: „Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!“ Der Evangelist will mit dem Bild vermitteln: Jesus ist nicht fern in den Stürmen des Lebens und bewahrt vor dem Untergang.

Vom Apostel Petrus können wir in dieser Szene lernen, was beim Vertrauen auf Jesus von Bedeutung ist. Er folgt dem Ruf Jesu „Komm!“. Die bedrohlichen Wellen des Sees können ihm zunächst nichts anhaben, solange er den Blick auf Jesus richtet. Er beginnt erst in dem Moment zu sinken, als er nur noch die mächtigen Wellen sieht.

Ähnlich kann es uns gehen, wenn die Wellen des Schicksals zu groß werden und uns dann die Angst um das Leben in die Tiefe zieht. Was da wichtig wird, ist die Erinnerung an die rettende Gegenwart Jesu. Jesu Ruf an Petrus „Komm!“ gilt auch uns. Wenn wir den hoffenden Blick auf Jesus nicht aufgeben in solcher Bedrängnis, auf ihn zugehen, wird auch für uns die Erfahrung möglich, dass er uns entgegenkommt und seine rettende Hand uns auffängt.

Ich wünsche Ihnen und mir den Mut, darauf zu vertrauen.

Alois Ehrl, DK i. R.