Einwandfreies Konzept

Wer etwas bewegen oder etwas Neues schaffen will, braucht ein gutes Konzept. Am besten, es ist einwandfrei. Nach dem Theologen Udo Körner begegnet uns in Maria „Gottes makelloses Konzept“ vom Menschen, so wie er sich ihn wünscht.

Eine Schlüsselszene aus Marias Leben schildert uns der Evangelist Lukas im Evangelium des vierten Adventssonntags: die Verkündigung durch den Erzengel Gabriel, dass sie der Welt den Retter und Heiland bringen soll. Maria ist dazu ausersehen, mitzuwirken beim Vorhaben Gottes, den Menschen herauszuholen aus dem Gefangensein im Tod und aus den Verstrickungen des Bösen. An dem, was wir aus der Bibel von Maria wissen, wie z. B. ihre Antwort auf die Botschaft des Erzengels „mir geschehe, wie du es gesagt hast“, wird erkennbar, wie sich Gott den Menschen wünscht. Ihr Gott gefallendes Menschsein empfiehlt sich auch als Konzept für unser Leben.

Drei Beobachtungen lassen sich aus dem Leben Marias herausfiltern:

• Ihr hörendes Herz, mit dem sie intuitiv wahrnimmt, welchen Plan Gott mit ihr hat.
• Ihre vorbehaltlose Bereitschaft, sich auf diesen Plan einzulassen, ohne schon die ganze Tragweite ihrer Einwilligung zu erkennen.
• Ihre eigene gnadenvolle Erfahrung anderen mitzuteilen und sie zu ermutigen, so offen wie sie sich auf Gottes Signale an uns einzulassen.

Ich denke, dieses dreifache Handeln könnte auch für uns ein sinnvolles und segenbringendes Konzept für unser Leben sein, gegen das Gott keine Einwände hat.

Alois Ehrl, Domkapitular i. R.