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Geistliche Hausapotheke

16.06.2022

"Empfangt, was ihr seid, und werdet, was ihr seid: Leib Christi" (Hl. Augustinus)

Foto: Pfarrbriefservice.de

Wir tun es auch heute wieder, wenn wir aus der Kirche hinaustreten auf die Straßen unserer Stadt, um gesehen und gehört zu werden – laut und auch leise zugleich. Wir haben gute Gründe, in die Öffentlichkeit zu tragen, dass Gott mitten unter uns ist, alle Wege mit uns geht und unser Schicksal teilt. Das erfuhr schon das Gottesvolk des Alten Bundes auf seinem Weg durch die Wüste. Jahwe sorgt für sein Volk und nährt es mit dem Brot des Lebens.

Im Brot in der Monstranz geht Jesus Christus selbst mit uns: „Ich bin das lebendige Brot“, so hören wir im Evangelium. Brot bedeutet hier mehr als das Stück, das wir zwischen die Zähne schieben. Brot ermöglicht Leben. Wo der Broterwerb fehlt, werden die Probleme übergroß.

Jesus weiß um die Not und kennt die Möglichkeit zur Macht, die ihm durch die Brotvermehrung offensteht.  Er weiß auch um die Not der Menschen. Dabei geht es um den ganzen Menschen mit Leib und Seele. Er spürt, dass sie mehr brauchen als nur Brot für den Leib. Darum nimmt er sich heraus, sich selbst anzubieten als Brot, das wirklich nährt und das Leben über den Tod hinaus erhält. Er selbst ist die Auferstehung und das Leben.  Jesus sagt: Wer sich auf sein Wort einlässt, wer hungert nach mehr, nach dem wirklichen Leben; wer ihm vertraut, der darf und wird erfahren: Jesus ist der Halt, die Erfüllung und das Leben über den Tod hinaus. Darum sagt er: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist“, ein Stück Himmel auf Erden. „Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.“

Auch an uns muss etwas geschehen, auch in unserem Leben muss sich etwas wandeln und verwandeln. Der heilige Augustinus ruft uns das ins Gedächtnis: „Empfangt, was ihr seid, werdet, was ihr seid: Leib Christi.“ Wir sollen uns verwandeln lassen. Daran glauben wir. Dafür kommen wir zusammen. Darum gehen wir heute auf die Straße: zum Segen für uns, für unsere Pfarrei und für die ganze Welt.

Ihr Kaplan Rajesh Reddy Yeruva