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Geistliche Hausapotheke

11.11.2022

Freude teilen. Leben teilen. Liebe teilen.

Foto: Superbass / CC-by-sa 4.0 in. Wikimedia Commons

Heute am Sankt Martinstag wird in Kindergärten und Schulen wieder viel über das Teilen gesprochen. Jedes Kind hört, dass es teilen soll und dass Teilen mehr Freude macht, als nur an sich selbst zu denken. Teilen ist doppelte Freude: Für den, der beschenkt wird und für den, der schenkt und die Freude beim Beschenkten wahrnimmt.

Vielleicht bekommen Sie heute einen netten Martinsbesuch oder Ihnen schenkt jemand ein leckeres Gebäckstück, das an den Heiligen Martin erinnert? Oder sind Sie vielleicht mit Ihrem Kind oder sogar Enkelkind auf einem Laternenzug dabei?

Meine Gedanken gehen heute zu den Menschen, die ihr Leben mit einem behinderten Menschen in der Familie teilen, die eine pflegebedürftige Person regelmäßig unterstützen oder die beruflich mit Menschen leben, sie pflegen und ihnen helfen, die ständige Hilfe und Unterstützung brauchen. Ich denke an Krankenschwestern und Ärzte in Kliniken und Hospizen, an Pflegepersonal in Altenheimen und mobilen Diensten, an Erzieher in Heimen und Wohngemeinschaften, z.B. auch für Kinder und Jugendliche.

Sie geben Schwächeren Ansehen und Wertschätzung. Sie wirken mit, dass ein Mensch Anteil am gesellschaftlichen Leben behält oder wiedergewinnt. Dabei stellen sie oft eigene Interessen und Wünsche zurück, um der oder dem anderen Freude zu schenken.

Martin gab seinen halben Mantel. Vielleicht auch ein Hinweis für Helfende, dass sie nicht alles restlos verschenken und auf ihre eigenen Ressourcen achten. Ein Mensch, der hilft, soll nicht durch seine Tätigkeit selbst hilflos werden.

Wer jedoch Angst davor hat, dass er innerlich leer werden könnte, wenn er Liebe und Zuneigung verschenkt, dem kann Mut gemacht werden. Liebe wächst mit jeder guten Tat, sie ist ansteckend und kommt zurück zu dem, der sie verschenkt hat, denn ihr Ursprung liegt im liebevollen Gott, der Quelle der Liebe.

Ihnen wünsche ich heute liebevolle Menschen auf Ihrem Weg und viel Freude am Martinstag!

Ihre Gudrun Gärtner, Religionslehrerin mit Gemeindeauftrag