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Geistliche Hausapotheke

06.11.2022

Gott traut uns etwas zu!

Foto: Christian Schmitt, in: Pfarrbriefservice.de

"Dieser Herausforderung im Beruf oder in der Familie bin ich nicht gewachsen." - "Das sollen lieber andere übernehmen." - "Diese Idee ist von vornherein zum Scheitern verurteilt." - Sie kennen das?

Doch gerade in Momenten des Zweifelns und der Resignation sind wir eingeladen, uns Gott anzuvertrauen und ihm unser Herz zu öffnen. In seiner Gegenwart können wir zur Ruhe kommen und seiner Liebe zu uns nachspüren. Paulus schreibt im zweiten Thessalonicher-Brief, den wir heute als Lesung hören "Jesus Christus selbst (...) der uns liebt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung schenkt, ermutige eure Herzen und gebe euch Kraft zu jedem guten Werk und Wort." (2 Thess 2,16-17). 

Jeder Mensch, der sich geliebt, angenommen und wertgeschätzt weiß, entwickelt Vertrauen und Zuversicht. Durch die Worte, die Paulus auch an uns richtet, wissen wir, dass die Liebe Gottes einen Namen hat: Jesus Christus. In ihm wird die Liebe Gottes zu uns Menschen sicht- und spürbar. Sie lässt uns aufatmen und eröffnet uns Raum zum erfüllten Leben. In der lebendigen Beziehung zu IHM wird er uns zur lebendigen Quelle neuer Zuversicht und Kraft. Das muss nicht bedeuten, dass jeder (Lebens-)Weg, den wir beschreiten, immer sofort an das Ziel führt, das wir anvisieren - im Gegenteil. Vielleicht haben Sie auch manchmal schon die Erfahrung gemacht, dass ein Weg, den wir im ersten Moment als Umweg empfinden, im Nachhinein eine Bereicherung sein kann.

Besonders in Situationen, die unerträglich und voller Sorgen sind, dürfen wir uns der liebenden, tröstenden und stützenden Gegenwart unseres Gottes bewusst werden. Wir können uns gegenseitig Stütze sein und uns Mut zusprechen. Schon durch kleine Zeichen - ein freundliches Wort, ein Lächeln, eine Umarmung oder ein "Unter-die-Arme-Greifen" - wecken wir bei Menschen in unserem Umkreis neue Kraft und ermutigen zu einem selbstlosen und fürsorglichen Handeln. So dürfen wir uns als Gottes Werkzeug begreifen.

Ich möchte Sie einladen, in einem Moment der Stille nachzudenken: Was hat mich in der vergangenen Woche getröstet und mir neue Hoffnung geschenkt? Gibt es einen Menschen in meinem Umfeld, in meiner Familie, der besonders unter Druck steht und dem ich etwas Gutes tun kann?     

Ihr Pastoralassistent Samuel Schrollinger