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Geistliche Hausapotheke

28.03.2021

"Hosanna, der König kommt ..."

Bild: Christine Limmer In: Pfarrbriefservice.de

…und er hat so zu sein, wie wir es erwarten!?

Mit Jesus im Evangelium von heute ist es wie mit der Queen und den Royals: Die Zuschauer sind begeistert, alle bereiten den Weg, schauen, jubeln und .... haben ganz klare Vorstellungen, was zu sein hat.

Und die Queen und die Royals tun tunlichst alles, um ihre Rolle zu erfüllen. Sie distanzieren sich sogar, wenn einer aus der Rolle fällt oder die lieb gewonnen Rolle verändert oder gar auflöst.

Das ist bei Jesus anders: Er ist nicht gekommen, um zu gefallen, sondern um das Bestehende zu reformieren, um den Unterdrückten und Kranken ihr Recht zu verschaffen und um ganz praktisch zu helfen, um mit ihnen zu leben.

Nach Palmsonntag hat er die Erwartungen des Volkes enttäuscht und die Leute fühlen sich getäuscht. Jesus hat nicht die weltliche Macht übernommen, hat weder den König von Kaisers Gnaden noch die die Römer aus Stadt und Land vertrieben. Er hat die Erwartungen nicht erfüllt! So ist es nachvollziehbar: Die Begeisterung schlägt um und wird zum Hass.

Ich denke, Jesus hat es gewusst, dass das kommen wird und den Augenblick der Sympathie genossen, ganz bewusst erlebt und damit Kraft getankt für das, was da kommen wird.

Was dürfen wir aus dieser Jesus-Geschichte lernen?

Ich darf Feste feiern wie sie fallen, sie gehören zum erfüllten Leben. Nach dem Höhepunkt kommt meist ein Absturz. Wenn ich dem Ziel nahe bin, kommt auch das Ende. Aber auch der Neuanfang, der Fortschritt und das wirklich neue Leben.

Das ist das, was wir Christen wissen und leben dürfen.

Gerne komme ich mit Ihnen darüber ins Gespräch.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie voll Erwartung in die Heilige Woche gehen können.

Ihr Diakon Ulrich Wiechers

Texte vom Sonntag