Zum Inhalt springen

Geistliche Hausapotheke

11.06.2023

Jesus sieht und ruft den einzelnen Menschen

Foto: Lisa Runnels, in: Pfarrbriefservice.de

Im heutigen Evangelium lesen wir, wie Jesus den Apostel Matthäus berufen hat. Diese Geschichte spielt in einem Umfeld, wo die Menschen in Scharen Jesus zugeströmt sind. Es ist die Zeit nach der Bergpredigt, die Zeit der vielen Heilungen, wo die Leute gestaunt haben: Was ist das für ein Mann!

Die Berufung selbst wird uns kurz und knapp erzählt: Jesus sagte zu Matthäus: Folge mir nach! - und Matthäus stand auf und folgte ihm. Auffällig ist: Jesus sieht den einzelnen Menschen. Genau diesen Matthäus, der an der Zollstätte sitzt. Und den beruft er.

Ein Missionar erzählte die Geschichte seiner Berufung so: Nach dem Krieg musste er als Hilfsarbeiter Schienen legen für die Straßenbahn, die wieder gebaut wurde. In einer Frühstückspause las er die Tageszeitung. Sein Blick fiel auf einen Bibelvers: "Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein." - Er erinnert sich: "Das hat mich bis ins tiefste Herz getroffen. Es war so, als hörte ich meinen Vornamen rufen. Es hat noch Jahre gedauert, bis ich dann den Weg gefunden habe und in die Mission gegangen bin. Aber der erste entscheidende Anruf kam, als ich Schienen gelegt habe."

Auch heute beruft Jesus Menschen in seine Nachfolge. Jeder soll dort, wo Gott ihn hingestellt hat, mit seinem Leben von Gott Zeugnis geben - egal, ob als pastoraler Mitarbeiter in der Pfarrei oder als Vater oder Mutter in einer christlichen Familie. Überall sind wir aufgerufen, seine Liebe und Barmherzigkeit zu den Menschen zu tragen. Wichtig dabei ist, dass wir offen sind für diesen Ruf. Und dass wir wie der Apostel Matthäus bereit sind, aufzustehen und Jesus nachzufolgen. Er will uns zur Fülle des Lebens führen. 

Ihr Kaplan Rajesh Yeruva