Zum Inhalt springen

Geistliche Hausapotheke

22.02.2023

JETZT anfangen

Foto: Peter Weidenmann, in: Pfarrbriefservice.de

Ein Rabbi erzählte seinen Schülern: „Einen Tag vor meinem Tod wird es an der Zeit sein, Buße zu tun und mich von ganzem Herzen Gott zuzuwenden.“ Einer seiner Schüler sagte: „Rabbi, du kannst den Zeitpunkt deines Todes doch nicht wissen!“ Der Rabbi antwortete ihm: „Richtig, deshalb fange ich JETZT damit an.“

Damit wir JETZT anfangen können, legt uns Jesus im Evangelium des Aschermittwochs drei Dinge ans Herz: Beten, Fasten und Almosen geben. Alles drei geschah damals in der Öffentlichkeit. Da bestand die Gefahr, nach außen hin zu zeigen, was man tat. Aber Jesus will keine Äußerlichkeiten - er möchte unser Herz haben.

So gesehen heißt BETEN: den Dialog mit Gott wieder eifriger pflegen. Mir Zeit nehmen für den Gottesdienst. Das persönliche Gebet. Das Lesen in der Bibel.

FASTEN bedeutet: aus dem Weg räumen, was als Hindernis zwischen mir und Gott steht - alles, was ich Gott vorenthalte.

ALMOSENGEBEN heißt nichts anderes als: mit dem Nächsten teilen - aber wirklich so, dass die Linke nicht weiß, was die Rechte tut.

All das dürfen wir nicht so verstehen, als ob wir Gott damit gnädig stimmen könnten. Gott, der Vater, ist immer der Gnädige und Barmherzige, sonst hätte er seinen Sohn nicht zu unserem Heil in diese Welt gesandt. Was wir tun können, ist auf diese Liebe zu antworten, die Gott uns in Jesus Christus täglich neu erweist. Der Tod und die Auferstehung Jesu stehen dafür als untrügliches Zeichen.

Wir können heute unsererseits ein Zeichen setzen, wenn wir uns am Beginn der Fastenzeit 2023 das Aschenkreuz auflegen lassen. Und wir können uns zu einem Leben im JETZT ermutigen lassen durch die Worte der 2. Lesung: "JETZT ist die Zeit der Gnade; JETZT ist der Tag der Rettung!"

Ihr Kaplan Rajesh Reddy Yeruva