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Geistliche Hausapotheke

02.02.2022

Kindheitserinnerungen an Mariä Lichtmess

Kath. Pfarrkirche St. Walburga, Foto: Pfr. M. Alberter

Im Elternhaus meiner Mutter, direkt in unserer Nachbarschaft, lebte unsere "Tante" Wally. Wir nannten sie Tante, obwohl sie gar nicht mit uns verwandt war. Wally war als Magd an den Bauernhof meiner Großeltern gekommen - und geblieben. Sie gehörte bis zu ihrem Tod zu unserer Familie. Von ihr stammen meine frühesten Erinnerungen an das heutige Fest der Darstellung des Herrn, das ich in meiner Kindheit und Jugend nur unter dem Namen Mariä Lichtmess kannte.

Für meine Tante Wally war das auch noch im Alter ein ganz besonderer Tag, ein Feiertag. Sie erzählte mir, dass sie früher an diesem Tag den Jahreslohn erhalten hatte und dass an diesem Tag die Dienstverträge am Hof verlängert wurden oder ein Wechsel an eine andere Hofstelle anstand. Der Christbaum stand bis zu diesem Tag in der Stube und seine Lichter wurden am 2. Februar noch einmal entzündet.

Obwohl ich all das Beschriebene nicht selbst erlebt habe und nur aus Erzählungen kenne, liegt für mich auch heute noch ein gewisser Zauber über diesem Fest. Weihnachtsstimmung kommt noch einmal auf, wenn der alte Simeon im Evangelium Jesus Christus als das Heil bezeichnet, das Gott uns geschenkt hat und als Licht, das uns erleuchtet (vgl. Lk 2,30-32), wenn die Kerzen für den Jahresbedarf der Kirche gesegnet werden und wenn die Beleuchtung des Christbaums der Kirche ein letztes Mal eingeschaltet wird.

Haben auch Sie (Kindheits-)Erinnerung an dieses Fest oder an den Weihnachtsfestkreis? Falls Sie mögen, teilen Sie diese gerne mit mir.

Ihr Pfarrer Michael Alberter