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Geistliche Hausapotheke

08.10.2023

Lass Gott in dein Leben!

Bild von Hubert Pelikan auf Pixabay

Selten merkt man den Zusammenhang der Texte aus dem Alten und Neuen Testament so schnell wie bei den Schriftlesungen von heute: Jesus greift in seinem Gleichnis im Evangelium genau das Bild auf, das uns in der Lesung aus Jesaja schon so bildhaft vor Augen geführt wurde: der Weinberg mit schützender Mauer und Wachturm. Sicherlich waren Sie schon mal in einem ähnlichen Weinberg wie auf dem von mir ausgesuchten Foto.

Wie wunderbar! Und so passend in die aktuelle Jahreszeit! - denkt man zunächst. Doch dann wendet sich das Lied vom Weinberg und auch die Geschichte, die Jesus uns da erzählt, auf einmal zu einem Albtraum: Böse Pächter, die dem Besitzer die vereinbarte Pachtgebühr nicht zahlen wollen. Und die zudem noch mehrere Morde begehen. Nur, um nicht zahlen zu müssen!

Jesus benutzte das Bild der Pächter für das von Gott auserwählte Volk Israel und wendete sich damit gegen die damals vorherrschende Meinung, dass die Liebe Gottes nur den Juden vorbehalten sei. Und durch seine klug erzählte Geschichte musste er es noch nicht mal selbst sagen: die Hohenpriester und Ältesten antworteten von selbst: Der Besitzer wird die Bösen bestrafen und seinen Besitz anderen zur Verfügung stellen.

Und so konnte am Ende Jesus zu ihnen sagen: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.

Damals hat das die Menschen sicherlich nachdenklich gemacht: Was meinte Jesus denn damit? Jesus sprach von Gott. Das Volk Israel ist Gottes Volk. Und Gott hat immer wieder Propheten zu ihnen geschickt, so wie der Besitzer des Weinbergs die Knechte geschickt hat. Aber was haben sie mit den Propheten getan? Einige wurden geschlagen, andere umgebracht, so wie die Knechte des Weinbergbesitzers. Der Besitzer als Bild für Gott schickte zum Schluss seinen Sohn: Jesus Christus.

Eigentlich wäre das ein Moment gewesen, in dem die Pharisäer die Chance gehabt hätten, umzukehren und anzuerkennen, dass Gottes bedingungslose Liebe allen Menschen gilt und nicht die Herkunft eines Menschen entscheidend ist, sondern sein Glaube. Aber es kam anders.

Und heute? Was ist die Botschaft des Gleichnisses für uns? Für die Kinder habe ich es so zusammengefasst:

Gott hat unsere Erde wunderschön gemacht. Er hat sich wirklich Mühe damit gegeben, so wie dieser Besitzer des Weinbergs. Wir Menschen dürfen auf Gottes Erde leben. Aber trotzdem sind wir manchmal so wie die Weingärtner. Wir wollen Gott nicht dafür danken. Wir tun so, als ob alles nur uns gehört und es Gott gar nicht gibt. Wir wollen Gott gar nicht in unserem Leben haben. Aber eigentlich gehört alles Gott. Auch dein Leben. Gott hat es gemacht. Gott hat dich gemacht. Deshalb: Lass Gott in dein Leben. Wenn du Gott in deinem Leben hast, dann bist du nicht allein und seine Liebe wird Frucht bringen in dir!

Ihr Gemeindereferent
Matthias Bögl